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Richtfest der DolWin5-Konverterstation in Emden/Ost
Das Projekt DolWin5 nimmt weiter Form an: Nach der feierlichen Grundsteinlegung im Herbst 2021 konnte nach nunmehr einem Jahr das Richtfest für die DolWin5-Konverterstation in Emden/Ost stattfinden – nachdem die Feierlichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder verschoben werden mussten. Die Verantwortlichen des Konsortiums Aibel und Keppel FELS, Hitachi Energy sowie TenneT warben in Anwesenheit von Gästen sowie am Bau beteiligten Firmen und deren Vertretern mit traditionell geworfenen Gläsern um einen glücklichen Verlauf des Bauvorhabens.
Die Landstation ist ein wesentliches Element für die Netzanbindung von Offshore-Windparks. Mit dem Projekt DolWin5 wird eine Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) von 900 Megawatt von den Windparks auf See bis zum Höchstspannungsnetz in Emden/Ost realisiert. Der vor der Küste Niedersachsens auf See produzierte Windstrom wird als Drehstrom auf eine Konverterplattform von TenneT geleitet, dort in Gleichstrom umgewandelt und über die insgesamt 130 Kilometer lange Kabeltrasse bis zur Konverterstation Emden/Ost transportiert. Hier wird der Strom wieder in Drehstrom umgewandelt und über das Umspannwerk ins Höchstspannungsnetz eingespeist. Gleichstrom bietet sich aufgrund der Entfernung und der zu übertragenden Leistung für den verlustarmen Transport an.
Auf 25.000 Quadratmetern Fläche wird in mehreren Bauabschnitten die technische Anlage zur Umrichtung des Gleichstroms in Drehstrom gebaut. In der 50x50 Meter großen und 18 Meter hohen Halle befinden sich sogenannte Ventile, die aus Halbleitern bestehen und für die Umwandlung des Gleichstroms in Drehstrom verantwortlich sind. Aufgrund der Bodenverhältnisse war für das gesamte Bauvorhaben eine sogenannte Tiefengründung erforderlich. Dabei kamen fast 700 Bohrpfähle mit einer Länge von jeweils 24 Metern zum Einsatz, mit deren Hilfe die Bauwerkslast in tieferliegende, tragfähige Bodenschichten übertragen wird. Zwei 416 Tonnen schwere Transformatoren für die Landstation wurden erst vor Kurzem vom Emder Hafen nach Emden/Ost transportiert.
Mit dem Bau der Offshore-Plattform sowie der landseitigen Konverterstation ist das Konsortium aus Aibel und Keppel FELS beauftragt worden. Die HGÜ-Technologie liefert Hitachi Energy, bauausführende Firma ist Heitkamp. Weiterhin wurde die Prysmian Group von TenneT für die Verlegung der Kabel beauftragt, welche die Plattform auf See mit der Station an Land verbinden.
DolWin5 gehört zu den insgesamt vier Offshore-Netzanbindungsprojekten, die TenneT im Moment in Deutschland realisiert. Zwölf Netzanbindungen in der deutschen Nordsee mit einer Übertragungskapazität von insgesamt 7.132 Megawatt sind bereits in Betrieb.
DolWin5 Historie
Die Vergabe des Projekts an das Konsortium aus Aibel und Keppel FELS (HGÜ-Technik) fand im Mai 2019 statt, im September 2019 erfolgte die Vergabe an die Prysmian Group (Kabelhersteller). Als einer der ersten Meilensteine starteten im Dezember 2020 die Fertigungsarbeiten an der Offshore-Konverterplattform DolWin epsilon in Singapur mit dem ersten Stahlschnitt. Im Frühjahr 2021 ging es mit den Gründungsarbeiten der Landstation in Emden/Ost los. Die Kabelproduktion im Werk Pikkala (Finnland) begann im Januar 2020. Die Verlegekampagnen für das Landkabel befinden sich zurzeit im Abschluss, darüber hinaus wurden in diesem Jahr bereits Teile des Nearshore- und Wattkabels verlegt. 2023 erfolgen die Restarbeiten und die Offshore-Kabel-Verlegung.
Über DolWin5
DolWin5 ist das elfte Offshore-Netzanbindungsprojekt von TenneT, das in HGÜ-Technik umgesetzt wird. DolWin5 verfügt über eine Übertragungskapazität von 900 Megawatt. Die zugehörige Offshore-Plattform DolWin epsilon wandelt den von Windkraftanlagen produzierten Drehstrom in Gleichstrom um. Von dort aus führt ein 100 km langes Seekabel in südlicher Richtung vorbei an der Insel Borkum im Westen bis zum Anlandepunkt Hamswehrum, der sich an der Emsmündung in Ostfriesland befindet. Von hier führt ein 30 km langes Landkabel bis zur Konverterstation in Emden, wo der Strom wieder in Drehstrom umgewandelt und in das Höchstspannungsnetz an Land eingespeist wird. DolWin5 wird den Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 mit dem Höchstspannungsnetz an Land verbinden.
Innovativer 66-kV-Direktanschluss
TenneT treibt nicht nur die Standardisierung von Systemen und Prozessen voran. TenneT entwickelt auch innovative Technologien, um Netzanschlüsse noch effizienter und kosteneffektiver zu gestalten. Eine dieser Innovationen ist der 66-kV-Direktanschluss, der beim Projekt DolWin5 zum ersten Mal zum Einsatz kommt. Diese Technologie ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen, da die Windkraftanlagen direkt über 66-kV Drehstromkabel an die Offshore-Plattform von TenneT angeschlossen werden. Dadurch werden erstens die Umspannstationen der Offshore-Windparks nicht länger benötigt. Zweitens sind keine 155-kV-Drehstromkabel zur Verbindung der Offshore-Plattform von TenneT mit den Umspannstationen der angeschlossenen Windparks mehr notwendig.
Daten und Fakten zu DolWin5
- 130 Kilometer lange Verbindung in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ-Technik) mit einer maximalen Übertragungsleistung von 900 Megawatt
- 100 km Seekabel, 30 km Landkabel
- Netzverknüpfungspunkt: Emden/Ost
- Inbetriebnahme geplant für 2024
- Quelle:
- TenneT
- Autor:
- Pressestelle
- Link:
- www.tennet.eu/...
- Keywords:
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