2024-04-25
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Windbranche schwankt zwischen Extremen in Zeiten der Pandemie

In vielen Ländern gibt es nach und nach die ersten Lockerungen nach dem Corona-Shutdown, während die ersten Zahlen aus der Wirtschaft nichts Gutes verheißen. Unterdessen werden aber auch Stimmen lauter und zahlreicher, den Klimaschutz beim Wiederhochfahren der Industrie nicht zu vergessen.

Das Wiederhochfahren der Wirtschaft muss an Bedingungen des Klimaschutzes geknüpft werden (Bild: Pixabay)Das Wiederhochfahren der Wirtschaft muss an Bedingungen des Klimaschutzes geknüpft werden (Bild: Pixabay)

Der Global Wind Energy Council (GWEC) hat zusammen mit Unterzeichnern, die alle wichtigen Unternehmen und Verbände der Windindustrie weltweit vertreten, eine Erklärung veröffentlicht, in der die Rolle der Windenergie bei der globalen wirtschaftlichen Erholung nach der COVID-19-Krise hervorgehoben wird. Die Erklärung legt die wichtigsten politischen Maßnahmen dar, die zur Verwirklichung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung in Gang gesetzt werden müssen.

Ben Backwell, CEO des GWEC, erklärte dazu: „Die COVID-19-Pandemie hat weltweit beispiellose soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Wie wir uns von der Krise erholen können, hängt von den Maßnahmen ab, die wir alle in den kommenden Monaten ergreifen. Wir haben hier die Gelegenheit, 'besser wieder aufzubauen', eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung in Gang zu bringen und die Energieinfrastruktur der Zukunft aufzubauen. Vor allem junge Menschen werden die finanziellen, sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Kosten der Konjunkturprogramme tragen, die jetzt entworfen werden, und die mit diesen Ausgaben verbundenen Schulden tragen. Also müssen wir sicherstellen, dass sie von den heutigen Entscheidungen profitieren können.“

Eine wichtige Rolle für den Wiederaufbau soll dabei die Windindustrie spielen, einer der bislang am schnellsten wachsenden Industriezweige der Welt. Wenn die Windkapazität über 2 Terrawatt steigt, könnte das fast 4 Millionen direkte und indirekte Arbeitsplätze sowie ca. $207 Milliarden an zusätzlichen jährlichen Investitionen schaffen, so GWEC. Die langfristigen Aussichten sind daher glänzend. Eigentlich.

Denn um das volle Potenzial ausschöpfen zu können, bedarf es entsprechender Maßnahmen der Politik. Bislang tun sich die Regierungen schwer, dem Klimaschutz aktiv eine größere Rolle zuzuteilen. Lippenbekenntnisse gibt es viele – so etwa von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Petersberger Klimadialog – doch es fehlt bislang an der konkreten Umsetzung.

Nordex agiert zur Zeit zurückhaltend (Bild: Nordex Gruppe)

Das wiederum führt zu einer Verunsicherung innerhalb der Wirtschaft. Obwohl die Pipelines voll sind, geben sich die Windkraftanlagenhersteller derzeit zögerlich. So gab der Vorstand des deutschen Herstellers Nordex bekannt, die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2020 zurückzunehmen. Zwar hat sich die Geschäftsentwicklung der Nordex im ersten Quartal 2020 aufgrund des guten Auftragsbestands in Höhe von 8,4 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wie erwartet erheblich verbessert. Jedoch werden die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie das Ergebnis ab dem zweiten Quartal 2020 beeinträchtigen, wobei sich dieser Effekt derzeit noch nicht quantifizieren lässt. Die Pandemie hat mit ihren weltweiten staatlichen Beschränkungen und Maßnahmen laut Nordex zu erheblichen Unterbrechungen und Anpassungen in wesentlichen Teilen des Geschäfts geführt, beispielsweise in der Beschaffung und der Produktion.

Auch der deutsch-spanische Hersteller Siemens Gamesa gibt sich zurückhaltend und hat seine Prognose gekappt. Nichtsdestotrotz bleiben die langfristigen Aussichten für die Branche und Siemens Gamesa solide. Das Unternehmen verzeichnete einen Rekordauftragsbestand von 28,6 Milliarden Euro (+ 21% gegenüber dem Vorjahr) und ist dank seiner geografischen Diversifizierung und Technologieführerschaft gut positioniert, um von künftigen Wachstumsaussichten der Windindustrie zu profitieren.

Die Ungewissheit über die Dauer der Pandemie beeinträchtig die Aussichten bei Schaeffler (Bild: Schaeffler)

Auch der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler wagt keine Prognose für das laufende Jahr. „Die Coronavirus-Pandemie stellt uns vor bislang ungekannte Herausforderungen. Das Ergebnis des ersten Quartals 2020 ist robust. Erfreulich ist besonders die positive Entwicklung des Free Cash Flow. Hier zahlt sich aus, dass wir bereits im letzten Jahr begonnen haben, unsere Investitionen und unser Working Capital proaktiv zu steuern. In Verbindung mit der komfortablen Liquiditätsposition und der guten Qualität unserer Bilanz sind wir zuversichtlich, dass wir die aktuelle Krise erfolgreich meistern. Das zweite Quartal wird schwierig. Die von uns aufgesetzten Gegensteuerungsmaßnahmen werden weiter konsequent umgesetzt“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG.

Wesentlicher Faktor bleibt allerdings die Politik, wie Markus Tacke, CEO von Siemens Gamesa, deutlich macht: „Wir erleben eine beispiellose Situation, die unser Leben in nur wenigen Wochen verändert hat. Siemens Gamesa ist der Ansicht, dass die Branche der erneuerbaren Energien eine Schlüsselrolle bei der wirtschaftlichen Erholung spielen muss, um zu einem nachhaltigen Energiemodell zu gelangen, das hochwertige Arbeitsplätze schafft. Es liegt in unserer Hand, eine weitere Krise zu vermeiden: die Klimakrise“, so sein Appell an die Politik.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
GWEC, Wirtschaft, Industrie, Siemens Gamesa, Nordex, Schaeffler, Windbranche, Arbeitsplatz, Pandemie, Corona, Lockdown, Klimaschutz



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