2024-12-22
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Onshore-Gigant im hohen Norden

Schweden ist bislang nicht das Land, das sich im Zusammenhang mit Windenergie einen großen Namen gemacht hat. Doch das wird sich in Kürze ändern, denn in den kommenden beiden Jahren entsteht hoch oben in Nordschweden ein neues Cluster aus Onshore-Windparks – das größte in Europa.

Vor allem Wasser- und Kernkraft liefern zur Zeit noch den größten Anteil an Schwedens Energiemix – und das obwohl man bereits Ende der 1970er Jahre erstmals den Atomausstieg beschloss. Nachdem diese Entscheidung zwischenzeitlich rückgängig gemacht und die Leistung der noch bestehenden drei Atommeiler immer weiter hochgefahren wurde, machte Schwedens staatseigenes Energieunternehmen Vattenfall im Jahr 2015 Ernst und beschloss endgültig den Ausstieg - vorerst zumindest. Gleichzeitig gab die Regierung bekannt, in allen Verbrauchssektoren, also Strom, Wärme und Verkehr, vollständig aus der Nutzung fossiler Energieträger aussteigen zu wollen. Bis 2040 wollen die Schweden ihre gesamte Energieversorgung aus Erneuerbaren beziehen.

Dazu wird nun vor allem die Onshore-Windenergie massiv ausgebaut. In diesem Zusammenhang ist auch der geplante Windpark Markbyden zu sehen, der in drei Phasen ein Cluster von kleineren Windparks zu einem Onshore-Giganten von bis zu 4 Gigawatt Leistung zusammenschließen soll.

Der schwedische Projektierer Svewind arbeitet bereits seit mehr als 15 Jahren an der Umsetzung dieses Projekts, dessen erste Phase Markbyden ETT (= Eins) nun begonnen hat. Auf dem Areal entsteht mit 650 Megawatt der größte Onshore-Windpark Europas.

Wolfgang Kropp, CEO von Svevind, sagte dazu: "Nachdem wir seit 2002 an der Entwicklung des Markbygden-Clusters von Windprojekten gearbeitet haben, ist Svevind sehr erfreut, dass die Partnerschaft mit GE Renewables, GE Energy Financial Services und der Green Investment Group nun Früchte trägt.“ Anfang November konnte mit Hilfe der deutschen 4initia GmbH sowie dem Unternehmen Fieldstone der Verkauf des Projekts an die Partner abgeschlossen werden. Zur Finanzierung trägt ein europäisches Bankenkonsortium bei, dem unter anderem auch die HSH Nordbank angehört.

Logistisch ist das Projekt in Nordschweden eine Herausforderung. Zwar gibt es kaum Anwohner, die den Bau des Clusters durch Protestaktionen verzögern könnten, aber man liegt eben auch weit abseits der großen Städte mit ihren Logistikdrehscheiben. Nächstgrößerer Ort ist die Stadt Piteå mit knapp 20.000 Einwohnern.

Subarktisches Klima: Die Winter sind kalt und lang. (Bild: Svewind)

Zudem ist das Klima rau und die Winter sind lang. Da das Areal bereits in der subarktischen Klimazone liegt, werden entsprechende Anpassungen benötigt: GE Renewable Energy wird für den Windpark 179 seiner 3,6-MW-Turbinen mit 137-Meter-Rotoren liefern. Dabei handelt es sich um eine Turbine, die sich ideal für die Windgeschwindigkeiten und das Klima auf dem Projektgelände eignet. Die Rotorblätter werden mit einem innovativen Eisminderungssystem von LM Wind Power ausgestattet, das einen stabilen Betrieb und reduzierte Ausfallzeiten gewährleisten soll. Zusätzlich übernimmt GE für die kommenden 20 Jahre die Service-Arbeiten.

Unterdessen haben die Bauarbeiten auf dem riesigen Windfeld begonnen. Dazu wurde unter anderem ein eigenes Kies- und Betonwerk errichtet, außerdem werden auf dem Areal 130 km interne Windparkwege erstellt, wie 4initia berichtet. So soll es möglich sein, dass nach Fertigstellung des gesamten Clusters bis zu 1.101 Windkraftanlagen stehen können. Allein durch Markbyden ETT erhöht sich der Anteil von Windenergie an Schwedens Strommix bereits um 12,5 Prozent.

Einen Abnehmer für den Strom haben die Partner auch bereits gefunden: Norsk Hydro, einer der größten Aluminiumproduzenten der Welt, hat einen Strombezugsvertrag (englisch: PPA) abgeschlossen, um seine Aluminiumhütten in Norwegen mit Energie zu versorgen. Dabei handelt es sich um den bislang größten Vertrag dieser Art weltweit.

Erst kürzlich hatte sich Giles Dickson, CEO des europäischen Windenergieverbandes WindEurope positiv über diese Art von Verträgen geäußert: „Diese jüngsten PPA-Deals sind ein bedeutender Vertrauensbeweis in das PPA-Modell. PPAs begannen alle im IKT-Sektor, der erneuerbare Energien für seine Rechenzentren beschafft. Aber auch energieintensive Produktionssektoren wie Aluminium kaufen jetzt Wind. Die europäische Industrie hat in den vergangenen vier Jahren 2,6 GW an PPA-Deals im Bereich Windenergie abgeschlossen, davon allein 1,3 GW im Jahr 2017. PPAs liefern saubere, zuverlässige und wettbewerbsfähige Leistung für den Abnehmer des Unternehmens. Diese Deals zeigen auch, dass Länder wie Schweden, die Niederlande und Norwegen, die sich als "PPA-freundlich" positionieren, zunehmend große Industrieinvestitionen anziehen. Wir hoffen, dass große Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien diese Bewegung zur Kenntnis nehmen und ihre eigenen Gesetze so anpassen, dass auch dort Unternehmen mehr Ökostrom beziehen können.“

Giles Dickson fordert mehr Mut von europäischen Firmen, sich auf PPAs einzulassen. (Bild: WindEurope)

Windenergie hat sich mittlerweile als die billigste Form der neuen Stromerzeugung etabliert. So verwundert es auch nicht, dass der kürzlich veröffentlichte „World Energy Outlook“ der Internationalen Energie-Agentur (IEA), zeigt, dass Wind auf dem besten Weg ist, kurz nach 2030 Europas führende Stromquelle werden zu können. Um dies zu erreichen, müssen die einzelnen Landesregierungen jedoch langfristig einen rechtlichen Rahmen gewährleisten, insbesondere durch ehrgeizige nationale Energie- und Klimaschutz-Aktionspläne, die Klarheit über Volumen und Auktionen nach 2020 schaffen.

Autor:
Katrin Radtke
Email:
presse@windmesse.de
Keywords:
GE Renewables, Svewind, Schweden, Cluster, onshore, MW, GW, WindEruope, Giles Dickson, PPA
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Megawatt



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