2024-12-22
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Über 300 Teilnehmer beim 3. Südwestfälischen Energietag in Meschede

Biomasse-Energie muss in NRW regional stärker genutzt werden

Mehr als 300 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen, Kommunen, Land- und Forstwirtschaft waren sich beim 3. Südwestfälischen Energietag mit Veranstalter Prof. Dr.-Ing. Christoph Kail von der Fachhochschule Südwestfalen einig: "Wir wollen gemeinsam weitere Projekte auf dem Gebiet der zukunftsfähigen Energietechnologien, also bei den Effizienztechnologien und bei den erneuerbaren Energien in Südwestfalen initiieren. Bei geeigneten Rahmenbedingungen und Nutzung der Fördermaßnahmen können Energiekosten gesenkt oder auch neue
Einnahmequellen geschaffen werden. Zusätzlich werden positive Impulse für die regionale Wirtschaft geliefert und Arbeitsplätze gesichert oder sogar neu geschaffen."

Die besondere Rolle des Landes bei der Unterstützung zukunftsfähiger Energienutzungen betonte Ministerialdirigent Dr. Volkhard Riechmann, Leiter der Abteilung Energie im Düsseldorfer Wirtschaftsministerium: "Das NRW-Förderprogramm "Rationelle Energieverwendung und Nutzung unerschöpflicher Energiequellen" (REN) hat auf den Sektoren Energieberatung, Energiekonzepte, Technische Entwicklung, Demonstrations- und Breitenförderung Erfolgsgeschichte geschrieben. Die Fördermittel vom Land und der Europäischen Union initiierten weitere 3,4 Mrd. Euro an Folge-Investitionen. In NRW erzielten 2004 nach Schätzungen des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster im Bereich der erneuerbaren Energien 15.000 Arbeitnehmer bei etwa 2.600 Firmen einen Umsatz von rund 3,5 Mrd. Euro. Bundesweit wurden in 2005 mit erneuerbaren Energien rund 16 Mrd. Euro Umsatz erzielt und 160.000 Arbeitsplätze gesichert. Mehr als zehn Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauches und 4,6 Prozent des Primärenergieverbrauches stammten 2005 aus erneuerbaren Energien."

Die Fachhochschule Südwestfalen, so ihr Rektor Prof. Dr. Jörg Liese, versteht sich mit ihren zahlreichen Lehr- und Forschungsbereichen auf dem Gebiet der Energietechnik als Ansprech- und Kooperationspartner beim Know-how Transfer: "Vernetzung und Kooperation mit der heimischen Industrie durch Ausbildungs- und Entwicklungspartnerschaften haben an der Fachhochschule Südwestfalen einen hohen Stellenwert. Mit unseren vier Standorten in Hagen, Meschede, Iserlohn und Soest sind wir in ganz Südwestfalen nah am Kunden und können somit schnell und flexibel auf deren Wünsche und Bedürfnisse reagieren. Gerade im Bereich der Energietechnik zeigt sich das in besonderem Maße: Wir bilden nicht nur Energiefachleute für den regionalen Arbeitsmarkt aus, die bereits während des Studiums und auch in ihren Diplomarbeiten den Unternehmen ihr Wissen zur Verfügung stellen. Auch unsere Hochschullehrer erarbeiten in gemeinsamen Forschungsprojekten mit der Industrie beispielsweise neue fortschrittliche Kraftwerkkonzepte oder bringen ihr Know-how in die verschiedenen Kompetenznetzwerke im Energiebereich ein."

Abteilungsdirektor Michael Kirchner von der Bezirksregierung Arnsberg erläuterte den regionalen Schwerpunkt: "Die Region Südwestfalen erschließt sich durch die energetische Nutzung der Biomasse ihr eigenes heimisches Potenzial. Die Aktivitäten in Olsberg mit dem Holzenergiezentrum und dem Projekt I.DE.E. haben inzwischen überregionale Bedeutung erlangt; mit Vorbildfunktion auch für andere Bundesländer. Die Heiztechnik mit Holzpellets überzeugt mittlerweile viele große und kleine Anwender. Ein weites Einsatzfeld für Biomasse bietet sich im landwirtschaftlichen Bereich mit Biogasanlagen. Diese Anlagen dienen neben der Stromerzeugung teilweise auch der Wärmeerzeugung. Auch hier ist festzustellen, dass der Kreis Soest und der Hochsauerlandkreis zu Schwerpunkten der Stromerzeugung aus Biomasse geworden sind. Insgesamt werden im Regierungsbezirk Arnsberg 16 Anlagen mit einer installierten elektrischen Gesamtleistung von ca. 3,5 MW betrieben. Weitere 14 Anlagen mit ca. 4,5 MWel sind in Bau oder in Planung."

Dipl.-Ing. Gerd Marx, Abteilungsleiter bei der Energieagentur NRW in Wuppertal, betonte die Chancen des Emissionshandels für die nordrhein-westfälischen Unternehmen: "Mit Joint Implementation und Clean Developement Mechanism stehen zwei Instrumente zur Verfügung, die es den regionalen Akteuren, etwa im Bereich der regenerativen Energien oder der Energieeffizienz erlauben, auch international aktiv zu werden", so Marx. Der Emissionshandel biete sich damit als Schlüssel für neue Märkte auch im ost- und südost-europäischen Ausland an. Insgesamt sind in NRW 441 von den bundesweit 1800 Industrieanlagen vom Emissionshandel betroffen, die etwa die Hälfte des deutschen Emissionshandelsbudgets auf sich vereinigen. Die Energieagentur NRW berät im Auftrag des Landeswirtschaftsministeriums Unternehmen des Landes zum Emissionshandel.

Der 3. Südwestfälische Energietag wurde von der Fachhochschule Südwestfalen in Zusammenarbeit mit der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, der Energieagentur NRW, dem Netzwerk Forst und Holz Südwestfalen sowie dem Verein Deutscher Ingenieure VDI (Siegen) veranstaltet. Schwerpunkte waren die energetische Nutzung von Holz und Biogas. Zusätzlich wurden die Themen Kraft-Wärme-Kopplung, Contracting, Energiemanagement, Emissionshandel sowie Gas- und Stromeinkauf in liberalisierten Märkten behandelt.
Quelle:
Fachhochschule Südwestfalen
Autor:
Prof. Dr.-Ing. Christoph Kail
Email:
energietag@fh-swf.de
Windenergie Wiki:
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