Meldung von Interessengemeinschaft Windkraft Österreich (IG Windkraft)
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In extremem Gelände
Auf der steirischen Pretulalpe stellen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gerade ihren ersten eigenen Windpark fertig. Auf 1.600 Meter Seehöhe stehen – verteilt über die Gemeindegebiete Langenwang, Mürzzuschlag, Ratten und Rettenegg – 14 Enercon E82-E4 an einem der besten Windstandorte Österreichs. Wegen seiner alpinen Höhenlage wurden für den Windpark Pretul Windkraftanlagen für einen Starkwindstandort gewählt, die zudem für extreme Kälte auslegt sind. Sie können bei Temperaturen bis zu minus 40 Grad betrieben werden, Sensoren schalten die Anlagen bei Eisansatz automatisch ab, anschließend wird das Eis durch die eingebaute Rotorblattheizung kontrolliert abgetaut.
„Mit rund 49 Millionen Euro ist der Windpark Pretul die größte Investition in unserer Unternehmensgeschichte“, unterstreicht Georg Schöppl, Vorstand für Finanzen und Immobilien der ÖBf, die strategische Bedeutung des neuen Windparks. Er betont aber auch: „Wir sind Teil der Bioökonomie und unterstützen Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen. Mit dem Windpark Pretul leisten wir einen Beitrag zur Erreichung der nationalen Energieziele, erzeugen jährlich rund 84 GWh Windstrom und versorgen damit rechnerisch rund 22.000 Haushalte.
Im Einklang mit der Natur
Darüber hinaus ist für Schöppl aber eines ganz wichtig: „Als Naturraumbetreuer ist uns die naturverträgliche Gestaltung des Projekts ein besonderes Anliegen. Wir haben unser naturschutzfachliches Know-how sehr stark in das Projekt eingebracht und Maßnahmen umgesetzt, die weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. So haben wir mit einer Weidefreistellung auf rund 40 Hektar den Lebensraum für Birk- und Auerwild verbessert und im Projektgebiet mit mehr als 1.500 Jungbäumen aufgeforstet.“
Für die Komplettlogistik vom Straßentransport über die Zwischenlagerung vor Ort bis zur Aufstellung der Windräder zeichnete Prangl verantwortlich, das Unternehmen hat auch schon die benachbarten Windparks Steinriegel und Moschkogel exklusiv betreut. Die Verbringung der Anlagenteile auf die Pretulalpe wurde mit dem Flügeltransportsystem PFTV 300 bewältigt. Dadurch konnte das bestehende Forststraßennetz genutzt werden, das nur in sehr geringem Maß ausgebaut werden musste.
Erstmals kam Österreichs stärkster Teleskopkran zum Einsatz. Mit einer maximalen Systemlänge von 163,3 Metern eigens für die Windenergie entwickelt, gilt der neunachsige 1.000-Tonnen-Gigant PTK 1000 als der weltweit leistungsstärkste straßentaugliche All-Terrain-Kran. Andreas Schneider, Leiter der Prangl-Projektabteilung, berichtet: „Bei dem äußerst schwierigen Projekt Windpark Pretul mit Anfahrtssteigungen bis zu 18% waren wir voll gefordert, um unseren hohen Sicherheits- und Qualitätsstandards gerecht zu werden.“
- Quelle:
- IG Windkraft
- Link:
- www.igwindkraft.at/...
- Keywords:
- IG Windkraft, Österreich, Verband
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Enercon