2024-11-05
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Überraschung am Meeresgrund: Kabelverleger entdecken deutsches U-Boot

Beim Verlegen eines Unterseekabels wurde in der Irischen See ein deutsches U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. Um das lange verschollene Boot ranken sich wilde Geschichten – so soll es von einem Seeungeheuer angegriffen worden sein…

1 Milliarde Pfund kostet das Projekt mit dem Namen ‘West Link‘, das zukünftig für einen schnelleren Transport der Energie aus dem windreichen Schottland nach Wales und England sorgen soll. Dazu wird aktuell von einem Joint Venture aus ScottishPower und National Grid ein Unterseekabel durch die Irische See verlegt. Bei Vermessungen des Meeresbodens haben die Marine-Ingenieure nun allerdings einen ganz speziellen Fund gemacht.

Vor der Küste von Wigtownshire wurde per Sonar ein weitgehend intaktes Schiffswrack entdeckt, das nach einigen Untersuchungen als ein deutsches U-Boot aus dem Ersten Weltkrieg identifiziert wurde. Die Umrisse lassen darauf schließen, dass es sich um UB-85 handelt, das am 30. April 1918 von einem britischen Patrouillenboot versenkt wurde.

Bild der HMS Coreopsis, die die Crew gefangen genommen und das U-Boot versenkt hat

Zuvor hatten die britischen Soldaten allerdings die deutsche Besatzung des U-Bootes aufgebracht und in Gefangenschaft genommen. Auf die Frage, warum das U-Boot auf der Oberfläche des Meeres unterwegs war, antwortete der Kapitän – der Legende nach – dass das Boot zuvor von einem Seeungeheuer angegriffen wurde und anschließend nicht mehr in der Lage war, auf Tauchgang zu gehen.

Innes McCartney, Historiker und nautischer Archäologe, arbeitete mit dem Team von Western Link zusammen, um das Wrack zu identifizieren. Er sagte: „In den Gewässern der Irischen See gibt es mindestens 12 britische und deutsche U-Boote, von denen bekannt ist, dass sie gesunken sind und möglicherweise andere, deren tatsächliche Sinkzone ein Geheimnis bleibt. Die Merkmale dieses Wracks, das weitgehend intakt ist, bestätigen es als U-Boot der UBIII-Klasse, von denen wir von zwei Booten wissen, dass sie in der Gegend verloren gegangen sind – das berühmter UB-85 und ihr Schwesternschiff UB-82. Während ich nun feststellen kann, dass dieses Wrack wahrscheinlich das eine oder das andere Boot sein wird, ist es praktisch unmöglich, sie auseinander zu halten, abgesehen von den Zahlen, die sie im Dienst getragen haben, die nun aber offensichtlich längst abgeblättert sind.“

Die Gegend, in der das Wrack gefunden wurde, ist berühmt für ihre Seemonstergeschichten. Ob das Boot nun wirklich von einem Ungeheuer angegriffen wurde oder ob der Kapitän die Geschichte nur erzählt hat, um die Schmach der Gefangennahme zu lindern, darf jeder Leser für sich selbst entscheiden...

Karte mit dem Fundort des Wracks

Quelle:
ScottishPower
Autor:
Windmesse Redaktion
Keywords:
ScottishPower, National Grid, Schottland, England, Irische See, u-Boot, Seemonster



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