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Niedersachsens Seehäfen noch wettbewerbsfähiger machen
Anlässlich des 26. Niedersächsischen Hafentags in Brake stellte Wirtschaftsminister Olaf Lies heute das neue Perspektivpapier der Landesregierung „Der Hafen Niedersachsen 2020“ vor. Dieses soll Leitlinie für die weitere, wettbewerbsfähige Hafenentwicklung in Niedersachsen sein. Das Papier ist im engen Dialog mit der niedersächsischen Hafenwirtschaft erarbeitet worden.
Erneut konnte Seaports-Geschäftsführerin Inke Onnen-Lübben mehr als 350 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Presse zum Niedersächsischen Hafentag begrüßen, der heute im Seehafen Brake stattfand. Einmal im Jahr lädt die Hafenmarketingorganisation der niedersächsischen Seehäfen zu dem traditionsreichen Branchentreff ein. In ihrer Eröffnungsrede verwies Onnen-Lübben auf die zahlreichen Einflüsse, denen sich die Schnittstelle Seehafen als Dienstleister der Wirtschaft stellen müsse. Hierzu zählte sie konjunkturelle und technische Aspekte, aber auch politische Entscheidungen und gesellschaftliche Einflüsse, wie etwa Entscheidungen der Bundesregierung zum EEG oder auch der Brexit, und deren Auswirkungen auf die Hafen- und Logistikwirtschaft. „Unsere niedersächsischen Seehäfen sind glänzend aufgestellt. Unsere Hafenbetriebe haben es verstanden, sich gerade auch in Nischenmärkten erfolgreich zu etablieren und die Umschlagsvolumen über die Jahre konstant auszubauen“, sagte Onnen-Lübben. Um aber die Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu erhalten und zu stärken, seien weitere Investitionen in Hafeninfrastrukturen und Hinterlandanbindungen wie auch notwendige Anpassungen der Wasserstraßen Weser und Ems vonnöten. Nur so könnten Niedersachsens Seehäfen dem Wettbewerb wirksam begegnen und Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Küstenregion gehalten werden.
Der Bürgermeister des gastgebenden Standorts Brake, Michael Kurz, betonte in seinem Grußwort die starke Entwicklung des Seehafens während der vergangenen Jahre. Als Hub für den Umschlag von Agrargütern habe der Hafen Brake eine hohe nationale Bedeutung erlangt. Kurz verwies darauf, dass zur Optimierung der straßenseitigen Anbindung Brakes erst zwei Tage zuvor der Spatenstich für die Bundesstraße 211n erfolgt sei. Gerade auch für Projektladungen, die über den Hafen ebenfalls in zunehmendem Maße abgewickelt würden, spiele eine leistungsfähige ??Straßenanbindung eine entscheidende Rolle, so der Bürgermeister. Von Bund und Land wünschte sich Kurz einen weiteren Dialog um auch Straßensanierungen innerorts weiter voranzubringen um letztlich den Hafen so weiter zu stärken.
Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies stellte in Brake das Perspektivpapier „Hafen Niedersachsen 2020“ vor, das die Landesregierung gemeinsam mit der Hafenwirtschaft in einem engen Dialog erarbeitet hat. „Investitionen in den Hafen Niedersachsen sind Investitionen in die Zukunft. Nur wer wie wir kontinuierlich und verlässlich in die Zukunft unserer Häfen investiert, sichert die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsstärke unseres Universalhafens, dem Hafen Niedersachsen“, betonte Lies. In diesem Zusammenhang kündigte Lies weitere Millionen-Investitionen in die Hafeninfrastrukturen an. „Um die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsfähigkeit des Hafen Niedersachsen im globalen Wettbewerb zu stärken, stellen wir bis 2020 mehr als 194 Mio. Euro Landesmittel für den Betrieb und die Erweiterung unserer landeseigenen Häfen zur Verfügung.“ Der Schwerpunkt liege dabei auf der Erweiterung und Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur. Zudem treibe das Land den Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen auf allen Verkehrsträgern kontinuierlich voran. „Es ist gut, dass der Bund die von Niedersachsen angemeldeten Großprojekte wie die A 20, A 39, E 233 sowie den Ausbau der Schleuse Lüneburg und das Schienenprojekt Alpha E im Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt hat und umsetzen will. Wichtig ist jetzt, dass auch bald die Fahrrinnenanpassungen von Weser und Ems umgesetzt werden können“, sagte Lies. Wachstumspotenziale im Hafen Niedersachsen sieht Minister Lies insbesondere im Energiesektor, beim Automobilumschlag, beim Containerumschlag und bei den Agrarprodukten. Mit Blick auf die innereuropäische Konkurrenz der Seehäfen untereinander forderte Lies erneut eine stärkere Kooperation der norddeutschen Küstenländer untereinander und eine bessere Vernetzung und Positionierung auf europäischer Ebene. Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Wir müssen und werden uns zukünftig verstärkt aktiv in Diskussionen einbringen, um unsere Interessen auf europäischer Ebene zu wahren. Es geht darum, unsere Schlagkraft zu erhöhen. Hierfür sind verstärkt Kooperationen vonnöten, vor allem mit Hamburg und Bremen. Der Schlüssel zur engen Kooperation ist dabei die Digitalisierung der Häfen.“ Gemeinsames Ziel müsse es sein, so Minister Olaf Lies abschließend, insgesamt mehr Erstanläufe für die norddeutschen Häfen zu generieren.
Während der anschließenden Podiumsdiskussion wurde das neue Perspektivpapier mit Wirtschaftsvertretern erörtert. Olaf Lies diskutierte hierzu mit Karsten Dirks (Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen), Dr. Bernd Pahnke (DB Cargo AG) und Hendrik van Hettinga (Enercon GmbH) über Strategien für eine noch höhere Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Häfen. So bleibe in den Seehäfen selbst die zentrale Herausforderung, neben einem bedarfsgerechten Ausbau auch ausreichend Mittel für den Erhalt der bestehenden ??Infrastruktur bereitzustellen. Zudem müsse natürlich auch eine Anpassung der Hinterlandanbindungen erfolgen. „Beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zur Anbindung der Seehäfen ist Niedersachsen im neuen Bundesverkehrswegeplan mit zentralen Projekten wie der Küstenautobahn sehr gut positioniert“, sagte Karsten Dirks. „Bund und Land müssen in ihren Planungsbehörden daher nun weitere Kapazitäten für eine schnelle Umsetzung der Projekte aufbauen“, so Dirks weiter. Dies unterstrich auch Hendrik van Hettinga und ergänzte: „Leistungsfähige und stabile Lieferketten sind für ENERCON von strategischer Bedeutung. Die niedersächsischen Häfen nehmen in unserem weltweiten Netzwerk dabei eine entscheidende Rolle ein.“ Dr. Bernd Pahnke als Vertreter eines wichtigen Verkehrsträgers im Hafenhinterlandverkehr erläuterte: „Innovative Geschäftsmodelle und eine enge Zusammenarbeit zwischen Eisenbahnverkehrsunternehmen, Häfen und Verladern ermöglichen ein weiteres Wachstum von Schienengüterverkehren. Dies führt zur verbesserten Wettbewerbsfähigkeit auch der niedersächsischen Häfen.“
- Quelle:
- Seaports of Niedersachsen
- Link:
- www.seaports-offshore.de/...
- Keywords:
- Hafen, Niedersachsen, offshore, Logistik, Windpark, Entwicklung
- Windenergie Wiki:
- Hamburg, Enercon