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Norwegen: Auf der Suche nach deutscher Unterstützung für den Aufbau einer Windenergiebranche
Schon heute ist klar, dass Öl und Gas langfristig immer weiter aus dem Energiemix zurück gedrängt werden, was für viele Länder einen krassen Gegensatz zur momentanen Energiegewinnung darstellt.
Eines dieser Länder ist Norwegen, das bis heute massiv auf seine Erdöl- und Erdgasvorkommen setzt. Allerdings hat die Branche bedingt durch den weltweiten Verfall des Ölpreises und einen dadurch immer härter umkämpften Markt in den letzten Jahren massive Probleme.
Allein in den letzten 12 Monaten wurden ca. 50.000 Fachkräfte in der norwegischen Ölindustrie entlassen, was wiederum zu einem Umdenken der Verantwortlichen des Landes geführt hat.
Nun soll mit Hilfe des Staatlichen Pensionsfonds des Königreichs Norwegen massiv in erneuerbare Energien investiert werden. Der Pensionsfonds ist der größte Staatsfonds der Welt. Das verwaltete Vermögen belief sich am 30. September 2015 auf 7.019 Milliarden Norwegische Kronen, rund 734 Milliarden Euro. Der Fonds soll die Öleinnahmen investieren, um für die Zeit vorzusorgen, in der die Ölreserven der Nordsee zur Neige gehen. Noch 2010 war Norwegen der neuntgrößte Erdölexporteur der Welt und lag bei der Gesamtförderung auf Rang 14.
Diese Art der Energieversorgung bringt allerdings viele Probelme mit sich: So erfolgt die Stromversorgung der vielen hundert Ölbohrplattformen derzeit ausschließlich mit Dieselaggregaten, die allein schon für 25 Prozent des gesamten CO2-Ausstosses sorgen. Es ist also dringend nötig, dass sich Norwegen nach alternativen Quellen für die Energieerzeugung umsieht.
Dabei steht die Windenergie besonders im Fokus der norwegischen Regierung. Allerdings ist hier noch viel Arbeit zu leisten, denn die Windbranche befindet sich momentan auf dem Entwicklungsstand von Deutschland im Jahr 1990. Eine Zusammenarbeit mit dem europäischen Ausland würde die Entwicklung beschleunigen, weshalb gerade die Ölindustrie momentan gezielt auf das technische Know-How im Bereich Windenergie in Deutschland schaut und sehr an einem Wissenstransfer interessiert ist.
Aus diesem Grunde wird in Egersund, Norwegen, im Zeitraum vom 07.-08. Juni 2016 erstmalig die Konferenz "Egersund Energy Summit" für erneuerbare Energien mit dem Fokus Windenergie durchgeführt, um ganz gezielt deutsche Windfirmen mit der norwegischen Energiewirtschaft zusammenzuführen.
Unterstützung bekommen die Norweger dabei von der Wirtschaftsförderungs- und Regionalentwicklungsgesellschaft Flensburg/Schleswig, kurz WiREG. Die WiREG ist Partner der Unternehmen bei Fragen zum Standort und der Suche nach Gewerbeflächen in der Region um Schleswig/Flensburg und hilft bei Investitionsentscheidungen, Fragen zum Baurecht, etc. Aber auch bei Anliegen zum Thema Arbeitsmarkt, Fördermöglichkeiten und der Suche nach Kooperationspartnern sind sie behilflich. Die Zusammenarbeit in Clustern und Netzwerken findet grenzüberschreitend statt und bietet neue Chancen zum Nutzen der Wirtschaft.
Für Interessenten, die sich als Konferenzteilnehmer oder auch Ausstellungspartner über die Entwicklungen in Norwegen informieren möchten, lädt die Organisation "Energy Innovation" in Kooperation mit der WiREG mbH daher zu einer Infoveranstaltung nach Hamburg ein:
Am Donnerstag, 20.04.2016, von 16:00 bis 17.30 Uhr, und am 21.04.2016 in Flensburg informieren Helene Døscher und Ejnar Rune Vinningland von "Energy Innovation" aus Egersund (auf Englisch) zu folgenden Themen:
- Überblick zur derzeitigen politischen Diskussion im Bereich "Erneuerbare Energien" in Norwegen
- Wie kann ich konkret in Norwegen Geld verdienen? - Ein Marktüberblick
- Vorstellung des Konferenzkonzeptes vom "Egersund Energy Summit".
- Planung für eine Unternehmer- u. Delegationsreise zum „Egersund Energy Summit“ unter Leitung von Oberbürgermeister Simon Faber, Flensburg und der WiREG mbH
Um Anmeldung bis zum 18. April 2016 wird per Email gebeten an: schmuetz@wireg.de
- Autor:
- Katrin Radtke
- Email:
- kr@windmesse.de
- Windenergie Wiki:
- Hamburg