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Energiekosten fallen auf langjährige Tiefstände zurück
Der Rückgang der Energiepreise für Deutschlands Verbraucher hat sich im September in fast ungebremstem Tempo fortgesetzt. Auf den Rückgang der Preise um durchschnittlich 2,1 Prozent von Juli auf August folgte im vergangenen Monat ein Minus von 1,7 Prozent. Damit liegen die Preise im Schnitt aller Energiesorten in etwa wieder auf dem Tiefpunkt, den sie nach eindrucksvoller Talfahrt im Januar 2015 erreicht hatten. Weniger mussten die Konsumenten zuletzt im Dezember 2010 für Energie ausgeben.
Hauptgrund für die fortgesetzte Talfahrt der Preise hierzulande war auch im Spätsommer wieder die Entwicklung auf den internationalen Rohstoffmärkten. Zwar fielen die Kurse im September nicht mehr so schnell wie in den Wochen zuvor. Gegenüber August verbilligten sich die Preise für Rohstoffe in Euro gerechnet insgesamt um 1,2 Prozent; von Mai bis August hatte es hier ein Minus von 22 Prozent gegeben, wie Berechnungen des Hamburger HWWI-Instituts zeigen. Die Preise für ein Barrel (159 Liter) Rohöl lagen im September ebenfalls noch etwas niedriger als zuvor, wobei sich hier vor allem auswirkte, dass die Importe angesichts des zuletzt wieder stärkeren Euros günstiger wurden. In Euro umgerechnet fiel der Ölpreis im Monatsschnitt um 0,5 Prozent. Das reichte, um die Kraftstoffpreise in Deutschland deutlich fallen zu lassen, wobei die Ölkonzerne den durchschnittlichen Benzinpreis sogar weit stärker zurücknahmen, als es die Entwicklung an den internationalen Märkten hätte vermuten lassen. Gegenüber August sanken die Preise für Kraftstoffe in Deutschland insgesamt um 4,3 Prozent, für Superbenzin sogar um 5,5 Prozent. Dies lässt darauf schließen, dass die Mineralölwirtschaft – anders als zuvor – ihre Gewinnmargen nicht mehr ausgeweitet, sondern deutlich verringert hat.
Der erneute Preisrutsch hat dazu geführt, dass die Energiepreise für Deutschlands Verbraucher im September nur noch um einen Zehntel Prozentpunkt über dem Tief von Januar lagen. Alles in allem liegen die Kosten für Energie hierzulande damit jetzt um 11,5 Prozent unter dem bisherigen historischen Höhepunkt von Februar 2013. Den stärksten Rückgang gab es in dieser Zeit bei Heizöl, das in diesem September im Schnitt um 37 Prozent billiger war als Mitte 2012. Für Kraftstoffe müssen die deutschen Verbraucher heute 23 Prozent weniger zahlen als vor drei Jahren. Selbst für Zentralheizung und Fernwärme, die in den Vorjahren stetig teurer geworden waren, zahlen Konsumenten durchschnittlich 9 Prozent weniger als noch zur Jahreswende 2012/13. Im September sind die Preise hier noch einmal um ein Prozent gefallen. Unverändert blieben zuletzt die Strompreise.
Die Trends an den Energiemärkten haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Statistiker für Deutschland im September eine Nullinflation errechneten. Die Verbraucherpreise waren alles in allem nicht höher als ein Jahr zuvor. Dem gemäßigten Anstieg vieler Warenpreise stand dabei ein so starker Rückgang der Energiepreise gegenüber, dass sich beides gegenseitig aufhob. Wären die Energiepreise hierzulande nicht gefallen, sondern gegenüber September 2014 unverändert geblieben, hätte sich für Deutschland eine Inflation von 1,1 Prozent ergeben.
- Quelle:
- Agora Energiewende
- Link:
- www.agora-energiewende.de/...
- Windenergie Wiki:
- Hamburg