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Kabinettsbeschluss: TenneT begrüßt Erdkabel-Gesetzesinitiative
"Wir begrüßen den Vorrang für Erdkabel bei Gleichstrom-Projekten. Das ist eine Chance für mehr Akzeptanz des notwendigen Netzausbaus, die wir nutzen möchten", erklärte heute Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung des Übertragungsnetzbetreibers TenneT TSO GmbH. Das Bundeskabinett hat heute Änderungen zahlreicher energierechtlicher Vorschriften zugestimmt, darunter auch neuen Vorgaben zum Einsatz von Erdkabeln beim Ausbau des Übertragungsnetzes im Wechselstrom- und Gleichstrombereich. Zu der vorgesehenen Ausweitung der Pilotprojekte für Wechselstrom-Erdkabel sagte Hartman: "Wir brauchen Pilotprojekte, um den Einsatz von Erdkabeln im Wechselstrombereich zu testen und weiter zu entwickeln. Diese Pilotprojekte müssen mit Bedacht und schrittweise ausgeweitet werden." Denn anders als bei Gleichstrom seien Wechselstrom-Erdkabel im Höchstspannungsbereich nicht Stand der Technik. Die geplanten neuen Kriterien für den Einsatz von Wechselstrom-Erdkabeln und neue Pilotstrecken würden zu mehr als einer Verdreifachung der in den bestehenden vier Wechselstrom-Pilotprojekten in Deutschland vorgesehenen Erdkabel-Kilometer führen. Damit und mit dem Vorrang für Gleichstrom-Erdkabel wäre Deutschland führend bei der Weiterentwicklung der Erdkabel im Höchstspannungsbereich. "Wir werden unsere große Erfahrung nutzen, um den Einsatz von Erdverkabelung voranzubringen", sagte Hartman. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT hat bereits rund 1.800 Kilometer Gleichstrom-Kabelprojekte mit insgesamt 16 Konvertern in Betrieb und betreibt darüber hinaus das mit zehn Kilometern längste Wechselstrom-Erdkabelprojekt in Europa.
Mit Blick auf die durch den Erdkabel-Vorrang notwendige Neuplanung der Gleichstrom-Verbindung SuedLink sagte Hartman: "Wir brauchen eine Energiewendebeschleunigung, also mehr Tempo bei Planung und Genehmigung." Wenige Ausnahmen von der Gleichstrom-Vollverkabelung, ein kleinerer Untersuchungsraum für mögliche Trassenkorridore und weniger zu prüfende Alternativen für Trassenkorridore seien nötig, denn, so Hartman: "Jedes Jahr, das SuedLink später kommt, bedeutet eine größere Belastung für das Stromnetz. Um es zu stabilisieren, werden wir immer mehr in die konventionelle und erneuerbare Erzeugung eingreifen müssen. Die Kosten, die die Verbraucher dafür tragen müssen, können in fünf Jahren schon bei mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr liegen."
- Quelle:
- TenneT
- Link:
- www.tennet.eu/...