Serbien: 522 MW Onshore-Windleistung bis 2025 prognostiziert

Als Haupttreiber wird das Ende 2014 verabschiedete neue Energiegesetz zusammen mit Ankündigungen über mehrere geplante Projekte.

Bereits 2009 führte Serbien Einspeisetarife ein, die über einen Zeitraum von zwölf Jahren ausgezahlt werden. Für Windenergie liegen sie derzeit bei 9,2 Euro-Cent pro kWh. Unter dem alten Energiegesetz galt, dass die Einspeisetarife nur Anlagenbetreiber erhalten, die einen verbindlichen Stromabnahmevertrag (power purchase agreement – PPA) mit dem staatlichen Stromversorger Elektroprivreda Srbije vorweisen können. Diesen konnten sie wiederum nur mit dem Status eines sog. „Privileged Power Producer“ (PPP) abschließen. Da Projektentwickler bis zur Inbetriebnahme der Anlage lediglich über den Status eines vorübergehenden privilegierten Stromerzeugers („preliminary PPP“) verfügen, konnten sie bisher nur einen unverbindlichen „preliminary PPA“ abschließen, der nicht als bankfähig galt. Mit dem neuen Energiegesetz, das seit 1. Januar 2015 in Kraft ist, dürfen Erneuerbare-Energien-Projektentwickler nun auch mit dem Status eines vorübergehenden PPPs bis zur Inbetriebnahme der Anlage einen verbindlichen, bankfähigen PPA abschließen. Mit Beginn der Stromerzeugung wird dem Anlagenbetreiber der Einspeisetarif ausgezahlt, der zum Zeitpunkt des PPA-Abschlusses galt. Diese neue Regelung soll die Vollendung mehrerer geplanter Windenergieprojekte der letzten drei Jahre in Serbien vorantreiben.

Windenergie machte 2014 nur 0,1 % von Serbiens Stromerzeugungsmix aus. Inzwischen möchten Investoren aber verstärkt das gute Windenergiepotenzial von etwa 6,5 – 7 m/s vom Zentrum bis in den Osten und Süden des Landes nutzen. Daher erwartet das Beratungsunternehmen für 2020 250 MW installierter Onshore-Windenergie. Für dieses Jahr hat die serbische Regierung einen Leistungsdeckel von 500 MW für die Auszahlung der Einspeisevergütung festgelegt. Dieser wird jedoch jährlich geprüft und an die Netzaufnahmekapazitäten angepasst.

Auch im Hinblick auf seine EU-Beitrittsbemühungen und dem Ziel, den EE-Anteil am Endenergieverbrauch auf 27 % bis 2020 zu erhöhen, will Serbien Wind, die dort günstigste erneuerbare Energiequelle abgesehen von Kleinwasserkraft, ausnutzen. 2013 lag der EE-Anteil am Endenergieverbrauch bei 21,2 %.