2024-11-06
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Speicherlösungen für grünen Strom

HANNOVER MESSE zeigt effiziente Vernetzung von Strom, Wärme, Mobilität, Netzen und Speichern

„Wir setzen künftig auf die Erzeugung von Wasserstoff“, sagt Bernd Bartels von Beba H2 Speichersysteme GmbH aus Hemmingstedt, die PEM-Elektrolyseure mit einer Leistung von zwei Megawatt installiert. „Mit dem stets zunehmenden Anteil von erneuerbaren Energien brauchen wir mehr und mehr die Umwandlung des grünen Stroms in Wasserstoff, der entweder in der Industrie oder in der Mobilität verwertet wird“, betrachtet Bartels die Wasserstoffwirtschaft als einen wichtigen Baustein beim Umbau der Energiewirtschaft.

Das mittelständische Unternehmen ist einer von über 150 nationalen und internationalen Ausstellern, die auf der diesjährigen HANNOVER MESSE im Bereich Hydrogen + Fuel Cells + Batteries in Halle 27 ihre Dienstleistungen und innovativen Produkte präsentieren. Dabei befinden sich die Schleswig-Holsteiner auf Europas größter Messeplattform rund um das Thema Energiespeicher & Wasserstoff in guter Gesellschaft und direkter Nähe zur MobiliTec, die Leitmesse für Elektromobilität.

In der Halle 27 ist das „Who is who?“ der Branche anzutreffen. Die Liste der ausstellenden Unternehmen reicht von Global Playern wie AIR Liquide und The Linde Group über die französischen Unternehmen Saft S.A. und Forsee Power, Nilar Battery aus Schweden, DTU aus Dänemark und Greenlight Innovation aus Kanada bis hin zur ads-tec GmbH aus Baden-Württemberg, die für den Gewerbe- und Privatbereich Speichermodule mit einer Kapazität von 100 Kilowattstunden offerieren.

Während Batteriehersteller wie die Saft S.A., die mit mehr als 4 000 Mitarbeitern weltweit in der elektrochemischen Energiespeicherung aktiv ist, ihre Lithium-Ionen-Technologie für die großtechnische Anwendung mit erneuerbaren Energien bereitstellt, kümmert sich ein Unternehmen wie Forsee Power um maßgeschneiderte Speicherkonzepte, bei denen Batterie, Umrichter und das komplette Energiemanagement auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Kunden abgestimmt werden. Unterdessen bietet die Gildemeister energy solutions zur Einsparung, Erzeugung und Speicherung von Energie ihren Auftraggebern aus der Industrie und Energiewirtschaft ganzheitliche Lösungen an. Gildemeister energy solutions setzt dabei auf die eigens entwickelte Vanadium-Redox-Flow-Batterie, so will man das Modell CellCube FB 30-130 in Hannover präsentieren. „Vanadium hat den Vorteil, dass es beim Laden und Entladen nicht an Kapazität verliert und so der Energieträger praktisch unbegrenzt haltbar ist“, hebt Lars Möllenhoff, Geschäftsführer der Speichersparte, hervor. Er geht davon aus, dass bei anhaltendem Ausbau der erneuerbaren Energien die Nachfrage nach dieser Batterietechnologie weiter steigen werde. Gildemeister energy solutions ist erstmals als Aussteller auf der HANNOVER MESSE präsent.

Die Stimmung ist in der Speicherbranche derzeit rundherum gut. Das gilt auch für die Akteure, die sich mit dem Thema Wasserstoff beschäftigen. „In der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie tut sich momentan richtig viel. Die Markteinführung des Toyota Mirai und ähnliche Pläne anderer Autohersteller haben das Thema Wasserstoffmobilität auf die Titelseiten gebracht. Linde treibt mit seiner Serienfertigung von Wasserstofftankstellen den Aufbau der dazugehörigen Infrastruktur voran“, unterstreicht Markus Bachmeier, Leiter Hydrogen Solutions bei Linde. „Wir werden vorne mit dabei sein, wenn sich die Anzahl an Fahrzeugen und Tankstellen in Europa, den USA und Japan in den kommenden Jahren deutlich erhöht.“

Wobei Wasserstoff weit mehr als nur Autos antreiben kann. Das Energiespeicherprojekt „Energiepark Mainz“, an dem sich Linde zusammen mit den Stadtwerken Mainz, Siemens und der Hochschule RheinMain beteiligt, zeigt dies exemplarisch. In dem im Mai 2014 gestarteten Pilotvorhaben werden mit einer gemeinsam entwickelten Anlage künftig größere Mengen Wasserstoff durch Strom aus in der Region erzeugten erneuerbaren Energien (Wind, Solar) hergestellt. Anschließend wird der Wasserstoff vor Ort gelagert, in Tankwagen gefüllt oder zur späteren Strom- oder Wärmeerzeugung direkt ins Erdgasnetz eingespeist. Wenngleich im Fall „Energiepark Mainz“ die weitere Umformung des Wasserstoffs mit Kohlendioxid zu Methan nicht angewandt wird, ist dies, falls größere Mengen ins Gasnetz eingespeist werden sollen, ebenfalls eine durchaus denkbare Speichervariante. Darüber hinaus könnte das erzeugte Methan alternativ auch als Kraftstoff für gasbetriebene Autos verwendet werden.

Welche Speichertechnologie am Ende die Nase vorne haben wird, hängt letztlich sehr von den Kostenreduktionspotenzialen ab. Wahrscheinlich wird es mittelfristig eine Vielfalt von Lösungen geben, je nach Standort und Art des Einsatzes. Sicher ist dagegen schon heute, dass die gegenwärtige Energiewirtschaft im Zuge der Energiewende einen tiefgreifenden Wandel meistern muss: Der nicht nur in Deutschland eingeläutete Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaftsära läßt die smarte Integration und zugleich effiziente Vernetzung von Strom, Wärme, Mobilität, Netze und Speicher dringend erforderlich werden.

 

Quelle:
Hannover Messe
Link:
www.hannovermesse.de/...
Windenergie Wiki:
Megawatt, Energiewende



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