SAL HEAVY LIFT erfolgreich im Offshore-Windenergiesektor
Der deutsche Engineering- und Service-Konzern Bilfinger Construction hat im Rahmen der Pfahltests für den Offshore-Windpark „Wikinger“ das DP2 Schwergutschiff „Lone“ als Transport- und Installationsplattform gechartert. Das Flaggschiff von SAL Heavy Lift transportierte nicht nur die notwendige Ausrüstung, sondern wurde auch zur Installation der Testpfähle eingesetzt. Diese Tests überprüfen das Design der Fundamente des Windparks. Dabei wird die Leistungsfähigkeit der Pfähle im Hinblick auf die bei Offshore-Anlagen auftretenden statischen, dynamischen und zyklischen Belastungen getestet.
Nachdem die „Lone“, das wichtigste Offshore-Installationsschiff der SAL-Flotte, von ihrem vorigen Projekt aus Angola zurückgekehrt war, wurde sie umgehend für diese erste Phase der Pfahltests vorbereitet. So wurden zusätzliche Wohn-Quartiere an Bord installiert, um die Unterbringung von 75 Personen zu gewährleisten. Als wichtige Bestandteile der umfangreichen Ausrüstung für dieses Projekt wurden unter anderem ein „Work Class ROV“, ein „Observation ROV“ sowie ein Hydrohammer an Bord genommen.
Die vollständige Testreihe, die die Tragfähigkeit des Unterseebodens für den Windpark feststellen soll, umfasst zwei Phasen. Während der ersten Phase werden an drei Standorten jeweils drei Pfähle in einer Tiefe von 40 Meter in den Meeresboden getrieben. Dazu hat Bilfinger eigens einen speziellen Installationsrahmen konstruiert, der den vorgesehenen Abstand zwischen den Pfählen sowie ihre lotrechte Ausrichtung gewährleistet. Dieser Rahmen wiegt etwa 175 Tonnen, die Pfähle weisen im Durchschnitt eine Länge von 35 Metern und ein Gewicht von bis zu 50 Tonnen auf.
Die zweite Phase der Testreihe erfolgt etwa sieben bis zehn Wochen nach der Installation der Pfähle. Dabei wird versucht, den zentralen Pfahl aus dem Boden zu ziehen, wobei die beiden äußeren Pfähle als Auflager dienen. Mit Hilfe der Ergebnisse aus diesen Versuchen wird die genaue Länge der Fundamentpfähle berechnet, die die Windkraftanlagen bei den lokalen Bodenbedingungen benötigen.
Das Pfahltest-Projekt ist eine technische Herausforderung: sowohl im Hinblick auf die methodische Vorgehensweise, Planung und Konstruktion als auch hinsichtlich der Durchführung auf offener See. Die technische Planung der schiffseitigen Abläufe erfolgte durch die SAL-Engineering Abteilungen aus Delft und Hamburg in enger Zusammenarbeit mit Bilfinger.
Die Offshore-Arbeiten übernahmen die Mitarbeiter von Bilfinger zusammen mit der Crew von SAL. Die technische Überwachung des Projekts oblag einem externen Unternehmen, das dafür die schiffseigene Ausrüstung einschließlich des HiPAP-Systems (high precision acoustic positioning system) erfolgreich nutzte.
Die erste Phase des Projektes wurde erfolgreich abgeschlossen. Für die zweite Phase wird SAL Heavy Lift im Dezember mit der „Lone“ zum Projektstandort zurückkehren. Mit ihrem 2000 Quadratmeter großen Hauptdeck und den zwei 1000 Tonnen SWL-Kränen beweist sie sich als hervorragende Projektplattform für Offshore Installationen. Das Schiff mit DP2 Klasse kann seinen Einsatzort mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten anlaufen und ist vor Ort in der Regel innerhalb von zwei Stunden voll einsatzbereit.
Der deutsche Offshore-Windpark „Wikinger“ entsteht 30 Kilometer vor der Insel Rügen in der Ostsee. Er wird eine Fläche von 34 Quadratkilometern umfassen und aus 70 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 350 Megawatt bestehen. Entwickler des Windparks, welcher im Jahr 2017 in Betrieb genommen werden soll, ist der spanische Energiekonzern Iberdrola.
- Quelle:
- SAL HEAVY LIFT
- Link:
- www.sal-heavylift.com/...
- Windenergie Wiki:
- Windpark, Turbine, Offshore, Megawatt, Hamburg