Durch Windenergie positive Effekte für Natur und Landschaft

Was viele nicht wissen: Im Rahmen des Planungs- und Genehmigungsverfahrens werden umfangreiche sogenannte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erarbeitet und realisiert. Diese dienen u.a. dem Artenschutz und der Schaffung von neuen Lebensräumen sowie der Kompensation von Flächenversiegelungen durch die Fundamente der Anlagen und der Beeinträchtigung der Landschaftsbildqualität durch weit sichtbare Anlagen. Im Nebeneffekt entstehen allzu oft wunderbare Naherholungsorte und „Oasen“ für Mensch und Tier.

Beispielsweise wird für den Bau von zwei Windenergieanlagen im Windpark Artern-Kachstedt im Frühjahr dieses Jahres auf 7.300 m² eine Streuobstwiese in Seega (Kyffhäuserkreis) gepflanzt. Im vergangenen Jahr erfolgte bereits der Abriss alter Stallgebäude, um den Boden zu entsiegeln und die Pflanzung zu ermöglichen. Wichtige Boden- und Wasserfunktionen wurden durch die Maßnahme wiederhergestellt und Lebensraum für eine artenreiche Tierwelt geschaffen, der mittels einer extensiven Pflege langfristig gesichert ist. Weitere Gehölzpflanzungen stehen dieses Frühjahr im Rahmen der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Windparks Luko an. Die in den umliegenden Gemeinden geplanten Feldhecken werten nicht nur das Landschaftsbild auf, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Biotopverbund in der Region.

Auch bei unseren abgeschlossenen Projekten gibt es viele interessante und kreative Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Für den Bau einer Windenergieanlage im Windpark Tanna erfolgte eine Gewässerrenaturierung, indem der verrohrte Bachlauf offengelegt und ein mäandrierendes Bachbett angelegt wurden. Im Anschluss an den Bau fand eine Initialbegrünung der Uferbereiche durch Baum- und Strauchpflanzungen statt sowie die Aussaat von regionalem Saatgut. Das strukturreiche Fließgewässer mit seinen naturnah gestalteten Uferrandstreifen bietet Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten für viele verschiedene Arten, z.B. aus der Gruppe der Amphibien und Vögel.

Intakte naturnahe Gewässersysteme wirken sich nicht nur positiv hinsichtlich Artenschutz aus, sondern tragen auch effektiv zum Hochwasserschutz bei. Bei einem Maßnahmenpaket in der Gemeinde Hauteroda, das die Sabowind mitfinanzierte, stand genau dieser Aspekt im Vordergrund. Im Rahmen der Renaturierung des Helderbachs wurden beidseitige Gewässerrandstreifen angelegt, vereinzelte Pappeln und Weiden im Uferbereich gepflanzt und Störsteine in das Gewässerbett eingesetzt, wodurch Hochwasserwellen besser zurückgehalten werden können. Ergänzt wird dieser Effekt durch mehrere Gehölzpflanzungen auf den Ackerflächen im Einzugsbereich des Gewässers. Oberirdisch abfließende Wassermassen werden dadurch zurückgehalten und der Hochwasserbildung entgegengewirkt. Darüber hinaus dienen die Pflanzmaßnahmen zum Schutz vor Bodenerosion.

Dass mitunter viel Kreativität bei der Erarbeitung der Maßnahmen nötig ist zeigt unser kürzlich fertiggestellter „Fledermausturm“ bei Zwickau. Der ca. 7 m hohe ehemalige Lüftungsturm einer alten Bergbauanlage wurde erst von Bauschutt befreit und anschließend unter Beachtung des Denkmalschutzes durch Einbau einer Einflugeinrichtung sowie Quartiersteinen im Inneren zu einem ganzjährigen Fledermausquartier umfunktioniert.

Weitere Informationen finden Sie in der neuen Referenzliste unserer Kompensationsmaßnahmen auf der Sabowind-Website. Neben den erwähnten Maßnahmen, finden Sie dort zahlreiche Infos zu unseren interessantesten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.