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China und Großbritannien: Windenergie auf dem Vormarsch
Im Februar diesen Jahres hat die Windenergie in Großbritannien einen neuen Rekord aufgestellt: 11 Prozent der Energie des Landes stammten im Monatsschnitt von Windturbinen. Das macht eine Leistung von 2.750.086 MWh und damit genug Energie, um 6,5 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
Die offiziellen Zahlen des 'National Grid' zeigen, dass die Windenergie zunehmend eine wichtigere Rolle im Energiehaushalt der Insel spielt. Der letzte Rekord datierte aus Dezember 2013, wo 10 Prozent des Energiebedarfs von Windkraft gedeckt wurden. In den letzten Wochen wurde durch die starken Winterwinde auf der Insel zudem eine ganze Reihe an weiteren Rekorden gebrochen: Am 31. Januar wurde ein halbstündiges Hoch von 6.215 MW erreicht, am 23. Februar hatte der Wind gar für insgesamt 17 Prozent der britischen Energie gesorgt.
Chief Executive Maf Smith von RenewableUK sagte dazu gegenüber der Presse: „Die Notwendigkeit für die Entwicklung einer sicheren, einheimischen Energieversorgung, die nicht zu teuer ist, ist momentan in den Köpfen aller Menschen. Es ist daher gut zu sehen, dass die Windenergie momentan einen Rekord nach dem anderen aufstellt und diese Zahlen jeden Monat erneut bestätigt. Damit wir auch weiterhin den Energiebedarf von Privathaushalten und der Wirtschaft in Großbritannien decken können, ist es notwendig, unsere beste natürliche Ressource auszunutzen. Dies macht uns unabhängiger von teuren Importen aus unberechenbaren internationalen Märkten.“
Auch aus dem Fernen Osten kommen Erfolgsmeldungen: In China hat der Anteil an Windenergie mittlerweile die Atomenergie überholt. Das erste Mal passierte dies bereits 2012, damals war der Vorsprung der Windkraft aber hauchdünn. Im Jahr 2013 schoss die Produktion von Windenergie dann allerdings in die Höhe. Um satte 22 Prozent überholte der Wind die Leistung der Atomkraftwerke.
Allerdings macht Windenergie trotzdem noch immer einen verschwindend geringen Teil im Energiemix des Riesenreiches aus: Nur 3 Prozent der Energie des Landes werden aus Wind gewonnen. Damit liegt man weit hinter Kohle (75 Prozent) und Wasser (17 Prozent).
Trotzdem erwarten Experten auch in den kommenden Jahren einen rasanten Ausbau der chinesischen Windbranche. Allerdings muss zunächst das Stromnetz weiter ausgebaut werden, weshalb die Regierung zuletzt vor allem in Projekte investierte, die sich um den Netzausbau bemühten. Es wird erwartet, dass das Land seine Zielvorgabe für 2015 von 100.000 ans Netz angeschlossenen Megawatt leicht erreichen wird. Bis 2020 sollen dann bereits 200.000 MW angeschlossen sein. Und selbst damit ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft: Experten bescheinigen China ein Potenzial, dass 12 Mal so hoch liegt wie der gesamte Stromverbrauch des Landes im Jahr 2012, wie das Earth Policy Institute berichtet.