2024-11-05
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Grund zum Feiern!

Tag der Erneuerbaren Energien ist ein Halbstarker!

Nürnberg, den 15.04.2010: Was gibt es nicht alles für kuriose Ehrentage: Wussten Sie zum Beispiel, dass am 21. Januar 2010 der „Internationale Tag der Jogginghosen“ gefeiert wurde? Sollten Sie keine Lust verspürt haben, anlässlich dieser Feierlichkeit mit schlabbrigen Beinbeuteln durch den Park zu joggen, so gab es zum selben Datum noch die Alternative, den „Weltknuddeltag“ zu würdigen. Sicher hat der Amerikaner Kevin Zaborney, als Erfinder des Knuddeltages, damit sein Quantum an persönlichen Streicheleinheiten exorbitant erhöhen können.

Neben vielen Kuriositäten gibt es natürlich auch Jahrestage, die uns zu Recht die ein oder andere Persönlichkeit oder Begebenheit ins Gedächtnis rufen. So findet am 24. April bereits zum 15. Mal der „Tag der Erneuerbaren Energien“ statt. Anlass dieses Gedenktages war die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986. Neben der Erinnerung an den bislang weltweit größten atomaren Super-GAU soll dieser Tag zum Nachdenken anregen; über Klimawandel, Raubbau mit Rohstoffen, die Folgen konventioneller Energienutzung etc. Der Tag der Erneuerbaren Energien ist aber auch Aktionstag für eine zukunftsfähige Energienutzung auf der Basis sauberer und sicherer Energiequellen mit bester Energieeffizienz.

So ehrenwert so ein Tag auch sein mag - wirkungsvoller als einmal jährlich Nachdenken und kurzzeitige Aktionen dazu ist natürlich ein langfristiges Engagement. Hier hat sich seit Tchernobyl zum Glück viel getan – vor allem beim Ausbau sauberer, zukunftsfähiger Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Georg Hetz, Geschäftsführer der UDI aus Nürnberg, erinnert sich noch genau, was ihm an dem Tag der Reaktorkatastrophe durch den Kopf ging: „Es war kurz nach dem achten Geburtstag meines Sohnes. Mir wurde schlagartig klar, dass sich im Bereich Energieerzeugung dringend etwas ändern muss, wenn wir unseren Kindern solche Katastrophen ersparen wollten. Noch kannte ich keine Alternativen. Aber ab diesem Zeitpunkt war ich sensibilisiert für das Thema umweltfreundliche Energieerzeugung.“ Es vergingen noch ein paar Jahre, bis Georg Hetz - inzwischen auch Vater von zwei Töchtern - eine Möglichkeit sah, seine damalige Vision in die Tat umzusetzen. 1995 übernahm er bei der Nürnberger Umweltbank die Vertriebsleitung für ökologische Geldanlagen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien. Drei Jahre später gründete er sein eigenes Unternehmen, das seither mit einer Vielzahl von Solar-, Wind- oder Biogasfonds und über 9.000 Kunden einen großen Beitrag zu Deutschlands zukunftsfähiger Energieversorgung leistet.

Ganz klein angefangen, gilt die Branche der regenerativen Energieerzeugung heute als Boombranche. Dank des EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) sind die alternativen Energien in nur wenigen Jahren zum Wachstumsmotor ganzer Volkswirtschaften avanciert, allen voran in Deutschland. So arbeiten inzwischen rund 300.000 Menschen im Bereich der Erneuerbaren Energien allein in der BRD. 16,1 % des bundesweiten Stromverbrauchs werden bereits aus regenerativen Quellen gedeckt. Seit Bekanntgabe des Umweltwirtschaftsberichts 2009 im Januar 2010 ist es auch amtlich dokumentiert, wie die Umweltbranche in Deutschland wächst. Auf 150 Seiten zeigt das Amt eine Erfolgsstory, die in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte Ihresgleichen sucht. Egal um welchen Sektor es geht: die Erneuerbaren Energien, die Wasserwirtschaft, die Energieeffizienz, das Recycling – immer stehen deutsche Firmen an der Weltspitze. Die deutsche Umweltbranche beschäftigt insgesamt 1,8 Millionen Menschen. Hier entstehen neue Technologien und hohe Exporterlöse werden erwirtschaftet. Wurden traditionelle Industrien durch die Weltfinanzkrise in die Knie gezwungen, der grüne Wirtschaftszweig ist ein Wachstumsmarkt. Der Bericht verspricht, dass sich die Umsätze im Umweltsektor bis 2020 mehr als verdoppeln werden.

Zur Geburtsstunde des EEG im April 2000 wagten nur wenige von diesem Siegeszug zu träumen. Im Gegenteil - überzeugte Verfechter der Erneuerbaren Energien wurden oftmals als Ökofantasten und grüne Spinner belächelt. Auch Georg Hetz erinnert sich noch gut an diese Zeiten: „In den Anfangsjahren war der Vertrieb von Windfonds unser Hauptgeschäft. Das kostete viel Überzeugungsarbeit. Kaum jemand konnte sich vorstellen, dass der Windstrom tatsächlich einmal eine ernstzunehmende Größe am deutschen Energiemarkt sein würde. Die Zukunftsprognosen des Bundesverbandes Windenergie aus dieser Zeit, die heute von den tatsächlichen Zahlen weit übertroffen werden, wurden damals in den Medien regelmäßig in Grund und Boden geschrieben.“

In der Tat war die Farbe Grün der Wirtschaft lange Zeit nicht „grün“. Glücklicherweise haben sich die Vorzeichen gewendet. Die Aussagen von Hans-Peter Kaitel, Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, gegenüber dem „Spiegel“ Ende letzten Jahres sind bezeichnend. Er meint, dass Klimaschutz generell für die gesamte hiesige Industrie eine Riesenchance sei, weil wir mit unserem weltweit führenden Know-how beste Exportchancen hätten. Ekkehard Schulz, Chef von ThysenKrupp, setzt gar noch eins drauf mit seiner Äußerung, die Umwelttechnologie könne bis zum Jahr 2020 die Automobilindustrie ablösen.

Die Erneuerbaren Energien haben die Entwicklung vom „hässlichen Entlein“ zum „stolzen Schwan“ bewerkstelligt. Und dennoch wird an ihrem Image gerüttelt, da sie zur ernstzunehmenden Gefahr für Atom- und Öl-Lobby geworden sind. Es wundert kaum, dass die Erneuerbaren Energien als Sündenbock für steigende Energiekosten angeprangert werden. Die Stromanbieter haben in den letzten Jahren massiv die Preise erhöht. Im Durchschnitt zahlen die Kunden heute 80 % mehr als noch vor drei Jahren. Die Gründe dafür lagen in höheren Netzentgelten, sowie gestiegenen Preisen für Erdgas, Öl, Kohle und auch Uran. Diese „Preistreiber“ werden in der momentanen Diskussion ebenso wenig angeprangert, wie das Gewinnstreben der Stromanbieter. Man scheint die emotionale Diskussion um die Kürzung der Solarförderung zu nutzen, um die nächste Strompreiserhöhungsrunde zu kaschieren.

Aber seien wir mal ehrlich: Ist es nicht besser, auf regenerative Energien zu setzen und auch ein paar Kosten in Kauf zu nehmen, wenn dies die einzige Lösung aus dem Energiedilemma ist? Fakt ist, dass Öl, Gas und Uran noch im 21. Jahrhundert zur Neige gehen und der politische Wille eindeutig auf Erneuerbare Energien setzt. So erläutert der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flassbarth auf dem 2. EVU-Gipfel in Heiligendamm, eine vollständige Umstellung auf Erneuerbare Energien wäre machbar und die Modernisierung bedeute, die künftige Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien zu leisten.

Die Frage bleibt im Raum stehen: Warum denken Atomkonzerne nicht um? Wahrscheinlich ist die Antwort ganz einfach. Kommt es tatsächlich zum „Ausstieg vom Ausstieg“, dann kann damit ungewöhnlich viel Geld verdient werden. Selbst wenn hiervon auch ein Teil wieder in die Erneuerbaren Energien reinvestiert werden sollte - es bleibt dennoch der größte Teil des Gewinns bei den Atomkonzernen und ihren Aktionären. Wollen wir also hoffen, dass es bei dem bisherigen AtomAusstiegsplan bleibt, und sich nicht kurzfristiges Profitstreben durchsetzt.

Ansprechpartner für die Medien:
UDI UmweltDirektInvest-Beratungsgesellschaft mbH
Christa Jäger-Schrödl
Telefon: (0911) 92 90 55 0
Mobil: (0171) 501 84 38
Fax: (0911) 92 90 555
Quelle:
UDI UmweltDirektInvest-Beratungsgesellschaft mbH
Autor:
Christa Jäger-Schrödl
Email:
Jaeger-Schroedl@udi.de
Link:
www.udi.de/...



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