Die Ergebnisse 2013/14 von Alstom
Vom 1. April 2013 bis zum 31. März 2014 verbuchte Alstom einen Auftragseingang im Wert von 21,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 10% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz (20,3 Milliarden Euro) wies im Vorjahresvergleich ein organisches Wachstum von 4% auf. Das Betriebsergebnis belief sich auf 1.424 Millionen Euro und fiel somit bei 7% Gewinnspanne um 3% geringer aus. Das Nettoergebnis sank von 768* Millionen Euro 2012/13 auf 556 Millionen Euro, was hauptsächlich auf die gestiegenen Restrukturierungskosten und finanziellen Aufwendungen sowie auf bestimmte Abschreibungen und Rückstellungen zurückzuführen ist. Der freie Cashflow lag nach Liquiditätsabflüssen in den ersten sechs Monaten des Jahres (511 Millionen Euro) wieder mit 340 Millionen Euro im Plus.
Bei der nächsten Hauptversammlung der Aktionäre wird keine Dividendenausschüttung vorgeschlagen.
„Alstom erzielte im zweiten Halbjahr eine bessere Vertriebsleistung. So konnte der Konzern zum Jahresende eine Book-to-Bill-Ratio von größer als 1 verbuchen. Das organische Umsatzwachstum belief sich auf 4%. Wichtigster Wachstumsfaktor war die starke Leistung der Sektoren Transport und Renewable Power. Die Gewinnspanne von 7% profitierte spürbar von einem günstigen Mix im Sektor Thermal Power, den weiterhin guten Ergebnissen im Sektor Transport und den Auswirkungen unseres Performance-Plans d2e.
Der freie Cashflow stieg im zweiten Halbjahr wieder in die Pluszone und konnte so den beträchtlichen Liquiditätsabfluss des ersten Halbjahres teilweise wieder wettmachen. Alstom erhielt letzte Woche von General Electric ein verbindliches Angebot für die Übernahme seiner Energietechnik-Sparte (Power und Grid). Die Gruppe hat sich jedoch die Möglichkeit offengehalten, nicht angeforderte Alternativangebote zu prüfen, die als höher angesehen werden könnten. Sollte dieses Vorhaben genehmigt und realisiert werden, würde sich Alstom wieder auf seine Tätigkeit im Sektor Transport konzentrieren“, erklärte Patrick Kron, Vorsitzender und CEO von Alstom.
Bessere Vertriebsleistung in der zweiten Jahreshälfte
Die schwierigen makroökonomischen Bedingungen haben die Vertriebsleistung von Alstom auch weiterhin belastet. Die entwickelten Länder befinden sich nach wie vor in einem wirtschaftlich verhaltenen Umfeld. Vor diesem Hintergrund wurden zahlreiche Infrastruktur-Großprojekte verschoben. Der Sektor Thermal Power ist davon besonders betroffen. Im Laufe des Geschäftsjahres 2013/14 verbuchte Alstom einen Auftragseingang im Wert von 21,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 10% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im zweiten Halbjahr gingen allerdings 4% mehr Aufträge ein. Dafür sorgten einige Großprojekte aus den Sektoren Thermal Power und Transport.
Am 31. März 2014 belief sich der Auftragsbestand auf 51,5 Milliarden Euro, was dem Umsatz von 30 Monaten entspricht. Thermal Power verzeichnete 2013/14 Aufträge im Wert von 9 Milliarden Euro. Die geringere Anzahl der Neubau-Aufträge in den ersten neun Monaten wurde durch die Besserung der Lage im IV. Quartal teilweise kompensiert, in dem ein umfangreicher Dampfkraft-Großauftrag aus Polen und Bestellungen für Gasturbinen aus dem Irak und aus Chile eingingen. Im diesem Geschäftsjahr wurden insgesamt 11 Turbinen verkauft. Bei den Thermal Power Services erreichten die Aufträge einen Wert von 4,9 Milliarden.
Renewable Power konnte im Geschäftsjahr 2013/14 eine gute Vertriebsleistung vorweisen. In diesem Sektor gingen Aufträge im Wert von 2,6 Milliarden Euro ein. Dies war auf Verträge über mehrere Wasserkraftprojekte zurückzuführen, die in Albanien, der Türkei, Kanada, Indien und Israel unterzeichnet wurden.
Im Bereich Windkraft konnte der Sektor insbesondere in Brasilien beachtliche Verkaufserfolge erzielen. Der Sektor Grid verbuchte während dieser Periode Aufträge im Wert von 3,5 Milliarden Euro. Grund für diese im Vergleich zum Vorjahr rückläufige Entwicklung war das Fehlen von Zuschlägen für größere Hochspannungs-Gleichstrom-Projekte (HVDC-Projekte) in diesem Zeitraum. Lässt man die beiden HVDC-Projekte DolWin 3 und Champa aus dem Geschäftsjahr 2012/13 unberücksichtigt, blieb der Auftragseingang im Jahresvergleich stabil.
Der Sektor Transport meldete mit 6,4 Milliarden Euro ein stabiles Auftragsniveau, wobei auch hier die zweite Jahreshälfte (3,5 Milliarden Euro) besonders dynamisch verlief. Die Verkaufserfolge wurden vor allem in Saudi-Arabien (schlüsselfertige U-Bahn-Projekte), Frankreich (Regionalzüge) und Chile (Modernisierung des U-Bahn-Netzes) erzielt.
Der Sektor Transport kann einen Auftragsbestand von 23,2 Milliarden Euro vorweisen, was einer Geschäftstätigkeit von 4 Jahren entspricht. Im ersten Quartal 2014/15 wird außerdem der größte Vertrag in der Geschichte von Alstom unterzeichnet. Bei dem Projekt geht es um Vorortzüge für Südafrika. Es soll 4 Milliarden Euro einbringen.
Organisches Umsatzwachstum und stabiler Gewinn aus dem operativen Geschäft
Die Gruppe erwirtschaftete 2013/14 einen Umsatz von 20,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einem organischen Umsatzwachstum von 4% gegenüber dem Vorjahr. Wichtigste Wachstumsmotoren waren die Sektoren Transport und Renewable Power (organisches Wachstum bei beiden: 9%). Auch Grid verbuchte ein organisches Umsatzwachstum von 6%. Im Sektor Thermal Power blieb der Umsatz stabil. Im Geschäftsjahr 2013/14 belief sich das Betriebsergebnis auf 1.424 Millionen Euro gegenüber 1.463 Millionen Euro im vorigen Geschäftsjahr. Die Gewinnspanne lag bei 7%. Im Sektor Thermal Power konnte Alstom seine Gewinnspanne leicht auf 10,6% erhöhen. Dies verdankt der Konzern den guten Leistungen von Thermal Services und den strengen Kostenkontrollen.
Im Sektor Renewable Power wurde die Gewinnspanne (4,5%) von einem ungünstigen Mix und vom fortgesetzten Preisverfall in der Windkraft beeinträchtigt. Die Gewinnspanne fiel im Sektor Grid mit 5,6% etwas geringer aus, was auf einige nicht ganz so lukrative Standardprodukt-Aufträge zurückzuführen ist. Im Sektor Transport erholte sich die Gewinnspanne weiter bis auf 5,6%. Dies verdankt der Sektor dem gestiegenen Auftragsvolumen und den Maßnahmen zur Kostensenkung.
Mit dem im vergangenen November eingeführten Plan „Dedicated to Excellence“ (d2e) wurden bereits wichtige Fortschritte erzielt. Durch eine hohe Ausgabendisziplin auf Sektoren- und Gruppenebene hatte Alstom zum Ende des Geschäftsjahres 2013/14 gegenüber der Kostenbasis 2012/13 mehr als 500 Millionen Euro eingespart. Das Nettoergebnis belief sich auf 556 Millionen Euro. Das sind 28% weniger als im vergangenen Jahr. Die Gründe dafür liegen in den Restrukturierungskosten (220 Millionen Euro im Jahr 2013/14 gegenüber 137 Millionen Euro im vorigen Jahr), in den höheren finanziellen Aufwendungen und Steuersätzen sowie in einigen spezifischen Anwalts- und Gerichtskosten und Abschreibungen.
Positiver freier Cashflow im zweiten Halbjahr
Der freie Cashflow erholte sich von den Liquiditätsabflüssen im ersten Halbjahr 2013/14 und stieg im zweiten Halbjahr mit 340 Millionen Euro wieder deutlich in die Pluszone. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch eine effiziente Verwaltung des Umlaufvermögens und höhere Vorauszahlungen. Für das Gesamtgeschäftsjahr belief sich der freie Cashflow auf (171) Millionen Euro. Beeinträchtigt wurde er in der ersten Jahreshälfte insbesondere durch das ungünstige Liquiditätsprofil mancher Verträge, die in dieser Zeitspanne realisiert wurden.
Die Gruppe verfügte Ende März 2014 über eine Brutto-Liquidität von 2,3 Milliarden Euro sowie über eine bestätigte freie Kreditlinie über 1,35 Milliarden Euro. Am 31. März 2014 betrug die Nettoverschuldung 3.019 Millionen Euro im Vergleich zu 2.342 Millionen Euro zum 31. März 2013. Dieser Anstieg im Jahresverlauf ist im Wesentlichen auf den anfangs negativen freien Cashflow und auf die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2012/13 zurückzuführen. Das Eigenkapital blieb während dieses Zeitraums stabil und belief sich zum 31. März 2014 auf 5.109 Millionen Euro gegenüber 5.087 Millionen Euro zum 31. März 2013 (nach der Anpassung an die überarbeitete Fassung des IAS 19). Der nächsten Hauptversammlung der Aktionäre am 1. Juli 2014 wird keine Dividendenausschüttung vorgeschlagen.
Strategische Neuorientierung
Wie letzte Woche bekannt gegeben wurde, erhielt Alstom von GE ein verbindliches Angebot für die Übernahme seiner Energietechnik-Sparte. Die angebotene Transaktion betrifft die Sektoren Thermal Power, Renewable Power und Grid sowie die Einheiten von Corporate und Shared Services auf Gruppenebene.. Der gebotene Preis entspricht einem Kapitalwert von 12,35 Milliarden und einem Unternehmenswert von 11,4 Milliarden bzw. dem 12,2-fachen vom EBIT des Geschäftsjahres 2013.
Vor dem Hintergrund dieses verbindlichen Angebots wird Alstom für die Übernahme seines Energiegeschäfts keine Angebote von Dritten einholen. Die Gruppe behält sich jedoch das Recht vor, nicht angeforderte Angebote für das Energiegeschäft zu prüfen und Gespräche mit Bietern in die Wege zu leiten, die ein ernsthaftes Interesse bekunden und Alstom deshalb ein höheres Angebot unterbreiten könnten.
Sollte dieses Vorhaben genehmigt und realisiert werden, würde sich Alstom wieder auf seine Tätigkeit im Sektor Transport konzentrieren, in dem der Konzern weltweit führend ist. Alstom würde die Veräußerungserlöse zur Stärkung seiner Transportsparte nutzen, Schulden zurückzahlen und seinen Aktionären Liquidität zukommen lassen. Die geplante Veräußerung einer Minderheitsbeteiligung am Kapital von Alstom Transport wird folglich vorerst nicht weiterverfolgt.
*Den Geschäftsbericht sowie den konsolidierten Abschluss in der am 6. Mai 2014 vom Verwaltungsrat freigegebenen Form finden Sie auf der Alstom-Website www.alstom.com. Der Rechnungsabschluss wurde geprüft und bestätigt. In Übereinstimmung mit den AFEP-MEDEF-Empfehlungen sind die Informationen zur Vergütung von Alstoms geschäftsführendem gesetzlichem Vertreter auf der Internetseite von Alstom unter www.alstom.com, Rubrik: About/Corporate Governance/Remuneration of the Executive Officer, abrufbar.
- Quelle:
- Alstom
- Link:
- www.alstom.de/...
- Windenergie Wiki:
- Turbine