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Interview mit der EWM Hightec Welding GmbH
Windmesse: Welchen Stellenwert nimmt die Windenergie in Ihrem Unternehmen ein?
Dieter Kocab: Der Bereich Windenergie hat für uns als größter deutscher Hersteller und weltweit einer der bedeutendsten Anbieter von Lichtbogen-Schweißtechnik eine zunehmend große Bedeutung. Unser komplettes Produkt-Portfolio, das von Schweißgeräten über Schweißbrenner bis hin zu Schweißzusatzwerkstoffen und Zubehör reicht, ist ideal geeignet für die schweißtechnischen Aufgaben auch in dieser Zukunftsbranche. Dieses passen wir zudem für die teilweise besonderen Bedürfnisse unserer Kunden in der Windenergie an. Schweißen ist eine Querschnittstechnologie, die in so gut wie allen Branchen eine hohe Relevanz hat. Nachhaltigkeit ist dort überall ein wesentlicher Faktor, für den Bereich der regenerativen Energietechnik trifft das natürlich im Besonderen zu. Dies steht im Einklang mit unserem Leitmotiv „BlueEvolution“, mit dem wir es erreicht haben, Wirtschaftlichkeit und Ökologie in Einklang zu bringen.
So ermöglichen wir unseren Kunden zum Beispiel mit der Entwicklung unseres „forceArc“-Prozesses, einem besonders druckvollen Lichtbogen mit tiefem Einbrand, dass diese nicht nur schneller schweißen und Ressourcen einsparen, sondern zugleich die Umwelt schonen. Im Vergleich zum Schweißen mit einem herkömmlichen Sprühlichtbogen ist „forceArc“ nicht nur doppelt so schnell, sondern verbraucht jeweils bis zu 40 Prozent weniger Gas und Schweißdraht und reduziert zusätzlich den Stromverbrauch erheblich. Dies führt zu einer Kosteneinsparung von bis zu 56 Prozent. Zudem ist es uns durch die drastische Verminderung der Emissionen im Schweißrauch gelungen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Darüber hinaus sind wir in unterschiedlichen Gremien aktiv an der Anpassung von Normen und Regelwerken beteiligt. Auch unseren Kunden in der Windenergiebranche eröffnen wir so neue Verfahren, die sich wirtschaftlich einsetzen lassen. Gerade in diesem Bereich treiben wir unsere Aktivitäten mit Nachdruck voran. Das ist zugleich ein Beleg dafür, wie wichtig uns dieser zukunftsträchtige Markt am Herzen liegt.
Windmesse: Wie viele Mitarbeiter sind in Ihrem Unternehmen beschäftigt?
Dieter Kocab: Die EWM-Gruppe beschäftigt weltweit rund 600 Mitarbeiter. Wir sind inzwischen global aufgestellt, aber der deutsche Markt hat für uns eine überragende Bedeutung. Dort ist ein Großteil unserer Mitarbeiter eingesetzt.
Windmesse: Wie viele davon im Bereich Windenergie?
Dieter Kocab: Da wir für so gut wie alle Branchen arbeiten, lässt sich das nicht so genau abgrenzen. Ein beträchtlicher Teil unserer Mitarbeiter ist in der Forschung und Entwicklung und damit ebenfalls für Kunden aus der Windenergiebranche aktiv. Gemeinsam mit ihnen arbeiten sie an der Prozessoptimierung in der Schweißtechnik und damit an deren individuellen Lösungen. EWM investiert jährlich rund zehn Prozent des Jahresumsatzes in die Forschung und Entwicklung. Daraus resultieren dann gleichfalls maßgeschneiderte Fügetechnologien für die Hersteller von Windenergieanlagen. Das Ziel ist dabei stets die bestmögliche Wirtschaftlichkeit und Qualität für den Kunden zu erzielen und damit zu deren Wettbewerbsfähigkeit beizutragen.
Windmesse: Haben Sie neue Produkte oder Dienstleistungen im Windsektor?
Dieter Kocab: Auch für die schweißtechnischen Anforderungen im Windsektor hat EWM spezielle sogenannte Kennlinien entwickelt und optimiert. Bei diesen voreingestellten Schweißaufgaben muss der Anwender lediglich in die Maschine eingeben, was er schweißen möchte. Die vorgegebenen „Jobs“ umfassen den gewünschten Schweißzusatzwerkstoff, dessen Durchmesser und die Wahl des Schutzgases. Lediglich die Drahtvorschubgeschwindigkeit stellt der Schweißer ein und kann direkt mit seiner Arbeit beginnen. Die von EWM entwickelten Schweißprozesse wie zum Beispiel „forceArc“ ermöglichen zudem deutlich kleinere Öffnungswinkel, was gerade auch für die Hersteller von Windkraftanlagen große Vorteile bietet. Darüber hinaus bieten wir beispielsweise mit speziell abgestimmten Schweißbrennern und Engspaltgasdüsen ein ebenso für diesen Bereich ideales Equipment.
Neben der von uns für den Windsektor angebotenen Schweißtechnologie bieten wir unseren Kunden aus diesem Bereich ein umfangreiches Dienstleistungsspektrum. Dieses reicht von der Beratung und Prozessoptimierung über die Durchführung von Verfahrensuntersuchungen bis hin zur Schulung und Einweisung. Damit schaffen wir für unsere Kunden die optimalen Voraussetzungen für eine höchstmögliche Wirtschaftlichkeit, die zugleich schonend für die Umwelt ist.
Windmesse: Bilden Sie Fachpersonal aus?
Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels setzen wir auf die Qualifizierung eigener Nachwuchskräfte. Diese werden je nach Berufsausbildung in allen relevanten Bereichen ausgebildet. Die Mitarbeiter in unserer Anwendungstechnik haben sich ein breites Know-how und die Fähigkeit erarbeitet, spezifische schweißtechnische Herausforderungen bei unseren Kunden zu lösen. Gerade auch für die Aufgaben in der Windenergiebranche vermitteln wir die dafür notwendige Kompetenz. Darüber hinaus schulen wir unsere Kunden im Umgang mit der innovativen EWM-Technologie und erarbeiten in gemeinsamen Workshops individuelle Lösungen.
Windmesse: Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung Ihres Unternehmens in der Windbranche?
Dieter Kocab: Wir sehen in dieser Zukunftsbranche ein hochinteressantes Potenzial für unser Unternehmen. Zum einen werden wir mit diesem Markt wachsen, zum anderen sehen wir im Bereich der regenerativen Energien eine für uns ideale Realisierung unseres eigenen Nachhaltigkeitsansatzes. Dafür wird EWM auch in Zukunft Entwicklungen und neue Verfahrenskombinationen vorantreiben, die auf die schweißtechnischen Aufgaben in der Windbranche zugeschnitten sind.
Vielen Dank für das Interview!
- Quelle:
- EWM Hightec Welding
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- info@ewm-group.com
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