2024-03-29
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Der lange Weg zum Offshore-Park: Das 'Cape Wind-Projekt' in den USA

Erster Offshore-Park der USA sah sich jahrelang Verzögerungen ausgesetzt / Prominente Gegner machten ihren Einfluss geltend: Der Park wurde Thema im Präsidentschaftswahlkampf

Es sollte der erste Offshore-Windpark der USA werden – bis heute wurde allerdings nicht eine Turbine aufgestellt. Das 'Cape Wind-Projekt' steht mittlerweile für den beispiellosen Kampf von Windkraftgegnern, der bis in die höchsten politischen Kreise der USA reichte.

Der ursprüngliche Plan

2001 legte Jim Gordon von 'Energy Management Inc.' erstmals seinen Plan für einen Offshore-Windpark bei den Behörden zur Genehmigung vor. Geplant war ein Areal vor der Küste von Nantucket Sounds (Massachusetts) zu erwerben, um dort einen Park mit 130 Turbinen zu errichten. Das Gebiet vor der Ostküste der USA ist berühmt für seine Landschaft – und die zahlreichen Prominenten, die auf den Inselgruppen rund um Cape Cod und Martha's Vineyard ihre Sommerresidenzen besitzen. Der Park sollte bis zu 75 Prozent der von den Inseln benötigten Energie liefern und das nahe gelegene Kraftwerk ablösen, in dem Öl und Gas verarbeitet werden. Hier kam es bereits zwei Mal zu Unfällen: Die erste Ölpest ereignete sich im Jahr 1976, als ein Tanker auf Grund lief und 7,7 Millionen US-Gallonen Öl freigesetzt wurden. 2003 wurde die Küste von 98.000 Gallonen Öl in Mitleidenschaft gezogen, als es erneut zu einem Unfall kam. Dabei wurden die reichhaltige Flora und Fauna der Region in Mitleidenschaft gezogen, unter anderem die örtlichen Schellfischgründe.

Die Gegner formieren sich

Schnell schlossen sich jedoch die Gegner des Projektes unter dem Namen 'The Alliance to Protect Nantucket Sound' zusammen. Zwar betonte man, grundsätzlich für erneuerbare Energien zu sein, allerdings wollte man an dieser Stelle vor der Küste keinen Offshore-Park.

Die Argumentation belief sich darauf, dass der Park die einzigartige Natur vor Ort gefährden würde. Allerdings warfen Kritiker der Allianz vor, dass sie lediglich gegen den Park sei, weil die Mitglieder von ihren Grundstücken aus nicht auf Windkraftanlagen blicken wollte. Unter den Gegnern befanden sich Prominente und hochrangige Politiker, unter anderem die Präsidentschaftskandidaten John Kerry (Dem.) und Mitt Romney (Rep.) sowie Senator Ted Kennedy samt Clan – all jene, denen die Grundstücke vor Ort gehören. Aufgrund ihres politischen Einflusses wurde das Genehmigungsverfahren eine mediale Angelegenheit, das selbst die Klatschspalten füllte. Mitt Romney verkündete im Präsidentschaftswahlkampf 2012, im Fall seiner Wahl dafür zu sorgen, dass der Park nicht gebaut wird.

Das Projekt verzögert sich

Aufgrund der jahrelangen Gerichtsprozesse, mit denen das Cape Wind-Projekt fortan blockiert wurde, kam der Bau des Parks nicht voran. So wurden von der einen Behörde die nötigen Genehmigungen erteilt, nur um später wieder von einem Gericht abgewiesen zu werden. Zwar sprach sich die Mehrheit der Bewohner der Inseln seit Jahren für das Projekt aus, doch die Gegner gaben nicht auf.

Im Jahr 2010 lagen schließlich alle nötigen Genehmigungen vor. In Folge dessen wurden endlich die Bauaufträge vergeben: So sollen die 130 3,6MW-Turbinen von Siemens geliefert werden. Der Schlussakt folgte aber schließlich erst im Jahr 2013: In einem letzten Gerichtsverfahren unterlagen die Windkraftgegner endgültig, sodass der Weg für den Bau nun frei ist.

Förderung durch den PTC

Im Moment befindet sich der Park in der Finanzierungsphase. Von den veranschlagten 2,6 Milliarden Dollar steht die Finanzierung von 2 Milliarden unter Aufsicht von Barclays. Ob das Projekt noch unter die Förderung durch den PTC fällt, muss zur Zeit abgewartet werden, da die Förderung am Ende des Jahres erneut ausläuft. Mit der Errichtung der Turbinen soll begonnen werden, sobald die Finanzierung steht.

Ob der Park dann tatsächlich noch den Titel 'Erster Offshore-Park der USA' tragen wird, ist im Moment allerdings völlig offen, da auch andere Offshore-Projekte kurz vor Baubeginn stehen.

Quelle:
Capewind.org / Wikipedia / Katrin Radtke (Windmesse)
Email:
presse@windmesse.de
Link:
en.wikipedia.org/...
Windenergie Wiki:
Windpark, Turbine, Offshore



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