2024-03-28
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Cassidian: Tetrafunk in Nord- und Ostsee aus einer Hand für jeden Windpark und jeden Servicetechniker

Ein Fachartikel aus dem Windmesse Technik-Symposium Review 2013.

Warum eine Kuh kaufen, wenn man täglich einen Liter Milch benötigt?

Es gibt viele Dinge im Alltag, die kauft man besser nicht, sondern nutzt die effiziente Bereitstellung einer Dienstleistung, die man sich mit vielen anderen Kunden teilt. Gute Beispiele hierfür sind das Taxi, das Handy oder auch die Tüte Milch. Sie alle sind das Ergebnis einer ökonomischen Bedarfsanalyse, bei der Anbieter und Nutzer zu dem Ergebnis kommen, dass ein Taxi mit Fahrer für gelegentliche Transporte günstiger ist, als ein eigenes Auto mit Chauffeur, dass es sinnvoller ist, sich mit einem Handy in ein vorhandenes Netz einzubuchen, als sich sein eigenes Netz zu bauen und dass man nicht eine Kuh im Garten stehen haben muss, wenn man täglich nur einen Liter Milch benötigt.

Diese Beispiele lassen sich gut auf die Situation in Nord- und Ostsee übertragen. Bisher ist faktisch jeder einzelne Windparkbetreiber gezwungen, sein eigenes Funknetz aufzubauen. Dies wird dazu führen, dass jeder Windparkbetreiber bis zu 300 Funkgeräte einkaufen wird. Bei 25 Windparks sammeln sich dann 7500 Tetrafunkgeräte in den Offshoreparks, obwohl in den nächsten Jahren nur 800 Servicekräfte vor den Küsten unterwegs sein werden. Heute würde der Servicetechniker ein Handfunkgerät von Windpark A in die Hand gedrückt bekommen, morgen eins von Windpark B.

Überdies muss sich der Windparkbetreiber um die ganze Logistik und den Betrieb des Funksystems kümmern und die Techniker könnten immer noch nicht parkübergreifend kommunizieren, geschweige denn Kontakt zu den Häfen oder der Küstenwache aufnehmen. Jeder einzelne Windparkbetreiber hätte in seinem Windpark eine Kuh stehen, obwohl er wenig Interesse an Landwirtschaft hat und am Ende nur den Liter Milch benötigt.

Genau dieses Dilemma durchbricht die Cassidian Communications GmbH aus Ulm. Gemeinsam mit ausgesuchten Technologiepartnern wie z.B. der Quaestur aus Frankfurt a.M. geht die Cassidian Communications GmbH den entscheidenden Schritt nach vorne und bietet ein flächendeckendes Tetrafunknetz in den Offshoreparks als Managed Service ähnlich dem Handynetz an. In den Windparks werden auf den Betreiberplattformen Basisstationen installiert, die unabhängig vom Kunden-LAN per Satellitenanbindung in das Funknetzwerk eingebunden werden. Die Servicetechniker können sich dann über einen Vertrag mit ihrem eigenen Tetrafunkgerät in dieses Netz einbuchen, den verschiedenen Gruppen zugeteilt werden und auch den Übergang ins öffentliche Telefonnetz nutzen. Es handelt sich somit um einen echten Managed Service auf monatlicher Gebührenbasis für die Windparkbetreiber und die Servicetechniker.

Damit stellt die Cassidian Communications GmbH mit dem Managed-Service-Spezialisten Quaestur eine Dienstleistung zur Verfügung, die einer immer stärker werdenden Philosophie von Firmen entspricht. Heutzutage werden Firmenfahrzeuge geleast, Mobilfunkverträge für die Mitarbeiter bei den großen Anbietern abgeschlossen, Reinigungsfirmen beauftragt und auch die großen Kantinen werden heutzutage von Servicegesellschaften betrieben. Standardisierte Funktionalitäten und Leistungspakete rechnen sich und sie sind im höchsten Maße wirtschaftlich, wenn sie eine in Art und Umfang klar definierte Dienstleistung durch die damit verbundenen hohen Skaleneffekte sinnvoll zusammenfassen. So auch bei Tetrafunk in den Offshoreparks.

Selbstverständlich rechnet sich dieser Managed Service für die Windparkbetreiber. Bisher zeigen die gängigen OutsourcingErfahrungen, dass beim Outsourcing von Dienstleistungen die Kosten an anderen Stellen im eigenen Unternehmen plötzlich steigen, das heißt, dass die Subunternehmen nun auch noch die Funkkommunikation plus Mark-Up in Rechnung stellen könnten. Das ist insoweit richtig, wenn man in diesem Modell nur einen Parkbetreiber annimmt und die Servicefirma nur einen Kunden hat. Da in dem Cassidian Communications GmbH Modell viele Windparks sind, die Kommunikationsleistungen beauftragen, gilt die Faustformel, dass nur etwa 10-15% der ausgelagerten Kosten über Umwege wieder auftauchen, weil die Servicetechniker ja 10 bis 25 und mehr Windparks haben, denen sie ihre zusätzlichen Kommunikationsaufwendungen in Rechnung stellen werden. Zum anderen wird deutlich, dass in dem Managed Service-Modell eben nur so viele Funkgeräte angemietet werden, wie auch benötigt werden, auch hier kann man von etwa 10% der bisher geplanten Mengen und einhergehenden Kosten reden. Aufgrund der zentralen Bereitstellung von Services und der damit verbundenen Effizienz wird der Tetrafunk als Managed Service bei vergleichbarer Qualität bis zu 40% günstiger sein als eine selbst erstellte Lösung.

Überdies bietet die gemanagte Lösung gegenüber den Insellösungen viele Vorteile. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Windparkbetreiber. Der Windpark mietet sich in das große parkübergreifende Tetrafunknetz ein. Er bestimmt den Umfang der Funkversorgung in seinem Revier und die damit verbundene Erreichbarkeit von Nutzern innerhalb seines Windparks. Mittels einer oder zwei Basisstationen wird die Funkabdeckung festgelegt und mit der Anzahl der Träger wird die benötigte Kapazität geschaffen. Sämtliche Tetrafunkkommunikation wird per Satellit zu einem Colocation Center geführt, wo auch alle weiteren Applikationen gehosted sind. Darüber hinaus kann der Parkbetreiber aus verschiedenen Applikationen wählen, wie z.B. Voice Recording für alle Gespräche oder People Tracking für alle Teilnehmer in seinem Revier. Somit erfüllt er gleichzeitig gesetzliche Anforderungen an die Überwachung seines Betriebsgeländes z.B. mittels Geo-Fencing und sorgt mittels Sprachaufzeichnung für die nötige Rechtssicherheit. Über die Cassidian Communications GmbH legt er die verschiedenen Funkgruppen fest, die für seine speziellen Anforderungen nötig sind – er bekommt also mehr, als wenn er sich sein eigenes Funknetz aufbauen würde. Ein weiterer Vorteil für den Windparkbetreiber ist der Wegfall der hohen administrativen Aufwände zur Aufrechterhaltung eines einzelnen Funksystems, das dazu auch noch inkompatibel mit den Funksystemen der Nachbarparks sein kann. Die Rechnung ist am Ende einfach: Capex und Opex gehen runter.

Auch für alle Subunternehmen und Servicetechniker eröffnen sich große Möglichkeiten. Sie mieten sich ebenfalls in das große parkübergreifende Tetrafunknetz ein. Sie bestimmen den Umfang ihrer Funkkommunikation, indem sie z.B. ein Tetrafunkgerät auswählen und sich in diejenigen Funkgruppen einbuchen, die die Windparkbetreiber für sie vorgesehen haben. Daneben können sie wählen, ob sie in weitere parkunabhängige Gruppen (z.B. in Häfen oder parkübergreifend) eingetragen werden möchten oder ob sie mit ihrer Firma kommunizieren möchten. Der Servicetechniker ist nicht mehr an die Kommunikationsbeschränkungen eines Parkbetreibers gebunden. Heute kommuniziert er in einer Gruppe und kann ins öffentliche Netz telefonieren, nächste Woche plötzlich in einem anderen Park ist er nur der Gruppe Windradmontage zugeordnet und sonst ist nichts für ihn vorgesehen. Erst durch die Trennung von Funkversorgung und Funkkommunikation kann eine Servicefirma selbst entscheiden, welche Kommunikationsmittel sie ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellt und damit bestimmt sie endlich im wesentlichen Maße über die Produktivität und Flexibilität ihrer Mitarbeiter.

Unabhängig von den Vorteilen für die Windparkbetreiber und die Servicetechniker werden sich im Laufe der kommenden Jahre aber noch ganz andere Probleme ergeben, die durch den ganzheitlichen Serviceansatz der Cassidian Communications GmbH vermieden werden. Aufgrund der Störstrahlungen zwischen den einzelnen Parks sind die zu vergebenden Frequenzen limitiert, sodass ca. 20 unabhängige Netze geplant werden können. Danach ist das zur Verfügung stehende Spektrum ‚belegt’ und eine Tetrafunkversorgung für weitere Parks somit quasi unmöglich. Wenn allerdings ein einheitliches Funknetz realisiert wird, reicht das Spektrum locker für alle Windparks.

Mit dem Tetrafunksystem und dem einzigartigen Servicemodell ihrer Partner bietet die Cassidian Communications GmbH völlig neue Möglichkeiten der Funkkommunikation in Nord- und Ostsee und wer kauft schon eine Kuh, wenn er nur einen Liter Milch benötigt.

Quelle:
Cassidian Communictaions GmbH, Andreas Graf v. Merveldt
Email:
Internet@cassidian.com
Link:
www.cassidian.com/...
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